Am 23.10.2008 machten sich 27 Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg auf nach Neustadt in Holstein. Wir hatten dort bei der Marine die Möglichkeit, die Bekämpfung eines Schiffsbrandes auf der ehemaligen Fregatte „Köln“ der Bundesmarine zu üben. Für uns stand natürlich weniger die eigentliche Schiffsbrandbekämpfung denn die Heißausbildung der Atemschutzgeräteträger im Vordergrund. Auf der „ExKöln“ können verschiedene Realbrandszenarien dargstellt werden. Der Abend in Neustadt bestand aus zwei Teilen: Zum einen die Unterstützung eines Ausbildungslehrgangs „Schiffsbrandbekämpfung“ der Bundesmarine bei ihrer Abschlussübung sowie anschließend noch einmal die direkte Brandbekämpfung im Schiffsinneren.

Um 16:00 Uhr starteten wir in Pinneberg mit zwei Löschgruppenfahrzeugen, dem Wechselladerfahrzeug mit dem Abrollbehälter „Atemschutz“, dem Gerätewagen Nachschub sowie einem Mannschaftstransportwagen und erreichten den Marinestützpunkt in Neustadt nach knapp zweistündiger Fahrt. Nach einer kurzen Pause begann sogleich die Einsatzübung mit der Fahrt zu der Anlegestelle der Fregatte. Vor Ort angekommen, musste sich zunächst die Einsatzleitung organisieren. Diese bestand aus der Technischen Einsatzleitung bestehend aus dem Wachoffizier sowie dem Zugführer der FF Pinneberg. An Bord verantwortlich war die „Feuerlöscheinsatzleitung“ bestehend aus Offizieren sowie einem Gruppenführer der FF Pinneberg. Die eigentliche Brandbekämpfung sowie auch die Suche und Rettung verletzter Personen wurde durch gemischte Trupps (Bundeswehr und Feuerwehr) durchgeführt. Die Feuerwehr Pinneberg hielt ständig mehrere Atemschutztrupps in Bereitschaft. Diese wurden nach und nach abgerufen und an Bord eingesetzt. Das Vorgehen durch enge Niedergänge und ein solch verwinkeltes Schiff stellte die eingesetzten Trupps vor interessante Herausforderungen. Nach ca. eineinhalb Stunden war die eigentliche Einsatzübung erfolgreich abgeschlossen. Da im Rahmen dieser Übung natürlich nicht alle Kräfte der Feuerwehr die eigentliche Brandbekämpfung im Inneren des Schiffes üben konnten, gab es jetzt noch ein so genanntes „Nachbrennen“. Hier hatten dann noch alle Feuerwehrleute die Möglichkeit, unter Aufsicht der Marine-Ausbilder zu einer der Brandstellen vorzudringen und das korrekte Löschen zu üben.

Nachdem alle Atemschutzgeräte wieder einsatzbereit gemacht waren, alle Schläuche wieder aufgerollt und das Licht abgebaut war, konnten wir gegen 22:00 Uhr Neustadt wieder verlassen.

Da die Feuerwehr Pinneberg beabsichtigt, in den kommenden Jahren neue Atemschutzgeräte mit integrierter Atemschutzüberwachung auf Basis von Telemetrie zu beschaffen, wurden von einem Hersteller vier Atemschutzgeräte neuesten Typs sowie die notwendige Technik zur Telemetrie-Atemschutzüberwachung zur Verfügung gestellt. Dazu gehörte auch ein so genannter Tablett-PC, auf welchem die zu überwachenden Trupps mit sämtlichen Daten angezeigt wurden. Die Erfahrungen mit der gesamten Technik waren überaus überzeugend. Die Bedienung der Software war nach einer kurzen Eingewöhnung einfach und problemlos. Überrascht hat uns die Tatsache, dass die Telemetrische Atemschutzüberwachung auch noch die Trupps erreichte, zu denen bereits keine Funkverbindung über die bei der Feuerwehr üblichen 2m-Band-Funkgeräte mehr bestand.

Fazit: Alles in allem ein gelungener „Ausflug“. Für die eingesetzten Atemschutztrupps eine interessante Erfahrung, Heißausbildung einmal anders zu erleben. Auch die Zusammenarbeit mit der Bundesmarine war für die Führungskräfte sowie die Einsatzkräfte eine neue Erfahrung. Wir werden versuchen, eine solche Veranstaltung im kommenden Jahr wieder anzubieten.