Bereits im Dezember 2009 wurden 14 neue Atemschutzgeräte und die Atemschutzüberwachungstechnik geliefert und zu Ausbildungszwecken genutzt. Innerhalb von drei Jahren wird fast die komplette Atemschutztechnik ausgetauscht.

Seit Indienststellung der neuen Fahrzeuge HLF20/16-1 und LF 20/16 P im März 2010 wird die neue Atemschutztechnik im Einsatzdienst verwendet.

Die neu beschaffte Atemschutztechnik besteht aus:

Ausstattung

  • Ausstattung: Ergonomische Trageplatte AirGo mit Stoßschutzgummi
  • Gepolsterte und vorgeformte Schultergurte
  • Schwenkbarer Hüftplatte mit gepolsterten Hüftgurten Flaschenauflage mit langem Flaschenband für Ein- oder Zweiflaschenbetrieb.
  • Hoch- und Mitteldruckschlauch in einem Schlauch (SingleLine)

Durch das erheblich verringere Gewicht ist der Tragekomfort gesteigert und somit eine Entlastung der Atemschutzgeräteträger erreicht worden. Die alten Geräte mit zwei 4 ltr-Stahlflaschen wogen ca. 18 kg, die neuen Geräte mit einer 6,8 ltr-Composite-Flasche wiegen nur noch 11 kg. Die vorhandene Luftmenge ist dabei noch leicht vergrößert worden.

Der Überdruck-Lungenautomat AutoMaXX AE erleichtert mit seiner großen Membran die Veratmung, daneben das Verteilerstück mit Hochdruckmanometer, Warnpfeife und Zweitanschluss.

AutoMaXX AE

Die vorhandenen 128 Atemschutzmasken Ultra-Elite werden mit Abschluss der dritten Beschaffungswelle mit einem ESA-Steckanschluss nachgerüstet. Damit wird ein fehlerhaftes Verbinden von Maske und dann ebenfalls umgerüstetem Lungenautomat vermieden.

Der Kurzstreckenfunksender alphaMITTER sendet sekündlich Druckdaten zur persönlichen Überwachungseinheit alphaSCOUT.

 

 

alphaMITTER

Das Schnellkupplungssystem alphaKLICK vereinfacht den Druckluft-Flaschentausch. Festsitzende Verschraubungen gehören somit der Vergangenheit an.

Die leichten Composite-Druckluftflaschen sind mit einer Nomex-Schutzhülle versehen.

Persönliche Überwachungseinheit alphaSCOUT

Der alphaSCOUT ist die persönliche Überwachungseinheit. Er überwacht die ordnungsgemäße Funktion des Atemschutzgerätes, zeigt die aktuellen Betriebsdaten des Atemschutzgerätes an und signalisiert Gefahrenzustände (optisch und akustisch). Weiterhin alarmiertalphaSCOUTautomatisch bei Bewegungslosigkeit des Geräteträgers und bietet die Möglichkeit der manuellen Alarmauslösung.

Der alphaSCOUTempfängt jede Sekunde die Betriebsdaten vom alphaMITTER, wertet diese Daten unter Berücksichtigung des tatsächlichen Luftverbrauchs aus, zeigt sie im Display an und gibt sie per Funk an den Funkempfänger der Atemschutzüberwachung alphaBASE weiter. Er fungiert weiterhin als Relaisstation (Repeater) für alphaSCOUTs,die keinen direkten Kontakt mehr zur alphaBASE haben.

Anzeigen im Display des alphaSCOUT

alphaSCOUT

  • Symbol „DATA“ – Datenübertragungsmodus
  • Symbol „Antenne“ – Funkverbindung besteht
  • Symbol „Schraubenschlüssel“ – Kalibriermodus oder Fehler
  • Symbol „Flüchtender Mann“ – Rückzug erforderlich
  • Symbol „Flasche“ – Restkapazität in 8 Stufen
  • Symbol „Batterie“ – Ladestatus der Batterie
  • Symbol „Ziffernanzeige“ – Resteinsatzzeit oder Restdruck
  • Symbol „Thermometer“ – Temperaturalarm

Der alphaSCOUT wird bei Einsatzbeginn mit dem persönlichen Datenstick alphaTAG des Geräteträgers programmiert. Der Name des Geräteträgers wird dann in der Atemschutzüberwachungssoftware alphaCONTROL angezeigt.

Atemschutzüberwachung alphaCONTROL

Die Atemschutzüberwachung wird mit einem Tablet PC xplore iX104 mit angeschlossenem Datenfunkempfänger alphaBASE und der Atemschutzüberwachungssoftware alphaCONTROL durchgeführt. Der mobile Tablet PC ist vor dem Gruppenführerplatz des HLF 20/16-1 in einer Ladehalterung arretiert. Schon auf der Anfahrt wird der PC hochgefahren und die Atemschutzüberwachung kann an der Einsatzstelle direkt durchgeführt werden.

Die Atemschutzüberwachungssoftware alphaCONTROL unterstützt die Atemschutzüberwachung mit einer grafischen Benutzeroberfläche, die übersichtlich und einfach zu bedienen ist.

Die personifizierten Atemschutzgeräte mit Geräteträgernamen tauchen links oben als farbiger Helm auf und bilden vorprogrammierte und vorbenannte Trupps auf der rechten Seite. Die Trupps können zusätzlich mit Aufenthaltsorten und Aufgaben gekennzeichnet werden. Die Helmfarben zeigen den aktuellen Druck an: Grüner Helm – Druck ausreichend (über 150 bar), gelber Helm – Druck unter 150 bar, roter Helm – Notstand, Druck unter 60 bar, zusätzlich erscheint ein Pop-up Fenster in der Bildschirmmitte.

Evakuierungsalarme können mit der Schaltfläche ganz rechts gesendet werden. Diese müssen vom Trupp bestätigt werden.

Unten links werden vom jeweilig ausgewähltem Trupp die Druckdaten farbig (wie die Helmfarben) angezeigt. Weiterhin wird das Erreichen des Einsatzzieles, die Resteinsatzzeit, der Beginn des Rückzuges, die Evakuierungsquittung und die bestehende Funkverbindung angezeigt.

Eventuelle Bewegungslosigkeitsalarme, Druckalarme und manuelle Alarme werden mit einem Pop-up Fenster in der Bildschirmmitte und zusätzlich akustisch signalisiert.

Atemschutzgeräteträger ohne alphaSCOUT können manuell angelegt und ebenso überwacht werden. Bis zu zwölf Trupps können so durch einen Atemschutzüberwacher überwacht werden.
Alle Daten werden dokumentiert und gespeichert. In einem vollständigen Protokoll können diese Daten später angezeigt und ausgewertet werden.