Die letzten Tage hatten es für die Einsatzkräfte im Norden wirklich in sich und wahrscheinlich versuchen viele dieser Einsatzkräfte den heutigen Sonntag dazu zu nutzen, sich von diesen Tagen etwas zu erholen. Alleine die zu 100 Prozent ehrenamtlichen Einsatzkräfte unserer Feuerwehr haben in der Zeit vom 16. Februar 2022 um 23:52 Uhr bis gestern 19:00 Uhr über 90 Einsätze abgearbeitet.

Los ging es in der Nacht zum Donnerstag mit ersten Unwettereinsätzen aufgrund des Sturmtiefs Ylenia. Nach ein paar Stunden Pause und dem Versuch etwas zu schlafen, wurden wir dann 05:24 Uhr durch die Leitstelle West aufgrund weiterer Sturmeinsätze alarmiert Ylenia hatte nun nochmal ordentlich zugelegt und sorgte bis zum Abend für 27 weitere Einsätze im Pinneberger Stadtgebiet und in den Nachbargemeinden, die wir zum Teil mit unserer Drehleiter unterstützten. Zwischendurch gab es zum Glück auch mal die Möglichkeit sich an der Hauptfeuerwache mit Kaffee, Kaltgetränken und belegten Brötchen zu stärken.

Obwohl die Nacht kurz und der Tag anstrengend waren, nahmen abends noch zahlreiche Mitglieder unserer Wehr als Zuhörer an einer Sitzung der politischen Gremien der Stadt Pinneberg teil. In dieser Sitzung ging es unter anderem um den Feuerwehrbedarfsplan und das Fahrzeugbeschaffungskonzept unserer Wehr. In diesem Rahmen wurde der Politik der Feuerwehrbedarfsplan durch das Gutachterbüro vorgestellt und es wurde darüber diskutiert, wo zukünftig neue Standorte für die Feuerwehr in Pinneberg sein könnten. Eine Entscheidung hierzu durch die Politik wird in den kommenden Wochen und Monaten weiterhin ein großes Thema sein.

In der anschließenden Nacht wurde uns zum Glück etwas Ruhe gegönnt und alle konnten ein bisschen Schlaf nachholen. Für den Kleinalarm der Hauptfeuerwache war die Ruhe dann spätestens am Freitag um 06:28 Uhr vorbei, als die Leitstelle West uns zu einem Notfall hinter einer verschlossenen Wohnungstür alarmierte. Bis zum frühen Nachmittag herrschte dann die bekanntlich „Ruhe vor dem Sturm“.

Um 14:18 erfolgte dann am 18.02.2022 eine Alarmierung aufgrund herabfallender Dachpfannen und kurz danach eine weitere Alarmierung wegen Bäumen, die zu fallen drohten. Bevor abends dann zahlreiche weitere Einsätze aufgrund des Sturmtiefs Zeynep abgearbeitet werden mussten, wurden wir um 15:15 Uhr noch zu einer Rauchentwicklung aus einem bekannten, leerstehenden Gebäude alarmiert.

In der Nacht zu Samstag erwischte Pinneberg das Sturmtief Zeynep dann in vollem Umfang und die Auswirkungen wurden zum Teil erst richtig sichtbar, als es am Samstag wieder hell wurde. Bis Samstagabend waren wir mit diversen Fahrzeugen und über 50 Einsatzkräften beschäftigt die Sturmschäden zu beseitigen. Unterstützt wurden wir dabei zum Teil durch das THW Pinneberg und auch durch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Halstenbek, die zusätzlich mit ihrer Drehleiter bei uns im Einsatz waren. Außerdem unterstützten auch wir wieder mit unserer Drehleiter bei mehreren Einsätzen in den Nachbargemeinden. In allen Fällen hat die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarwehren, dem THW und der Polizei mal wieder hervorragend funktioniert. Zwischen den Einsätzen gab zum Glück immer mal wieder die Gelegenheit sich an der Hauptfeuerwache mit Würstchen, belegten Brötchen und Getränken zu stärken. Auch hierfür vielen Dank an die Kameraden, die sich darum quasi im Hintergrund gekümmert haben.

Während des Schreibens dieses Beitrages alarmierten die Meldeempfänger schon wieder zu zwei weiteren Einsätzen. Wieder konnten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Feuerwehr Pinneberg in der Not Hilfe leisten. Jetzt versuchen wir uns ein bisschen von den letzten Tagen zu erholen und hoffen, dass der für heute Nacht und morgen angekündigte Sturm sich vielleicht doch noch abschwächt.