Am vergangenen Wochenende waren wieder einige Kameradinnen und Kameraden an unser Feuerwehr Technischen Zentrale zu Gast, um sich fortzubilden. Während zwei Mitglieder unserer Wehr die Chance hatten sich in der Bedienung unseres Krans am Wechsellader fortzubilden, bestand für vier weitere Angehörige unserer Wehr die Gelegenheit sich mit dem Thema alternative Antriebe zu beschäftigen.

Bereits am Mittwochabend ging es mit insgesamt 56 weiteren Kameradinnen und Kameraden aus dem Kreisgebiet in eine erste Theorieeinheit zum Thema „Technische Hilfeleistung“. Hierzu wurde durch ein Ausbilder des Kreisfeuerwehrverbandes noch einmal die Einsatzgrundsätze und Unfallverhütungsmaßnahmen während einer technischen Hilfeleistung, speziell PKW-Unfälle, besprochen. Für die Ausbildung am Samstag bzw. Sonntag wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen geteilt. Die Teilnehmer wurden dann durch den Dozenten Kemal Dzomba von der Firma „ASM Schulungen für Rettungskräfte“ intensiv zum Thema E-Antriebe geschult. Neben der historischen Entwicklung dieser Antriebsart und dem Aufbau von E-Ladesäulen wurden die Funktionsweise und die vielen zahlreichen Sicherheitseinrichtungen von E-Fahrzeugen erklärt. Hierbei lernten wir Teilnehmer nicht nur die automatischen Sicherheitseinrichtungen eines Elektroautos kennen, sondern auch das richtige Verhalten nach einem Verkehrsunfall. So ist es zum Beispiel technisch nahezu ausgeschlossen, dass Einsatzkräfte durch einen Kurzschluss einen elektrischen Schlag über die Karosserie erhalten können.

Da es sich hier um eine Führungskräftefortbildung handelte, wurden auch Vorgehensweisen, Einsatztaktiken und Gefahren an der Einsatzstelle besprochen. Dies alles soll Führungskräfte in die Lage versetzen, ihre Mannschaft und die zur Verfügung stehenden Ausrüstungen optimal einsetzen zu können. Auch wurde anhand von Praxisfällen eindrücklich geschildert, welche Gefahrenquellen auf die Feuerwehren zukommen kann. So passieren zum Beispiel, in über 60% der erfassten Unfälle mit E-Autos, die meisten Schäden während das Fahrzeug an einer E-Ladesäule steht.

Nach dem im Laufe des Vor- und frühen Nachmittags viel theoretischer Inhalt besprochen wurde, ging es am Nachmittag in die Praxis. Dank der Unterstützung der umliegenden Autohäuser (VW Autohof Reimers, Nissan Thomsen, Autohaus Elmshorn, May & Olde, Mazda Pinneberg und Mercedes Benz Burmester) sowie dem VHH mit einem E-Bus, standen insgesamt 12 Fahrzeuge zur Verfügung. Dies half noch einmal die unterschiedlichen Lösungen der Hersteller besser kennenzulernen. Zwar ist der Kurvenradius einer Salatgurke genormt, aber nicht der gesamte Einbau von Sicherheitseinrichtungen in verschiedenen Fahrzeugen.

Nach dem die gängigen Fahrzeugtypen besprochen wurde und auch der Aufbau eine Batteriezelle eines E-Autos gezeigt wurde, schloss der Tag mit einer kleinen Einsatzübung ab. Damit sollte das erlernte noch einmal gefestigt werden.

Dieser Lehrgang hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass sich die Feuerwehren mit dem Thema alternative Antrieb intensiv beschäftigen.

Ein besonderer Dank geht an den KFV Pinneberg, an die unterschiedlichen Fahrzeughändler, die zum Teil die modernsten Fahrzeuge die es auf dem Markt gibt zur Verfügung gestellt haben, und an den Dozenten der Firma ASM Schulungen für Rettungskräfte.