Am Samstag übten wir in der Hauptfeuerwache unser in den letzten Monaten stetig weiterentwickeltes Flächenlagen-Konzept. Bei Flächenlagen wie beispielweise Extremwetterereignissen, ist eine angepasste Führungs- und Kommunikationsstruktur unerlässlich. Für die Feuerwehr Pinneberg bedeutet dies, dass die Leitstelle aufgrund des enorm hohen Einsatzaufkommens nicht mehr die Koordination und Alarmierung durchführen kann. Die Leitstelle registriert lediglich die Einsätze und leitet diese an unsere Wache weiter. Die Aufgabe der Koordinierung übernimmt dann die zu schaffende Führungsstruktur. Um diese Aufgabe professionell umzusetzen, bildet sich mit ausgewählten Führungskräften, der Einsatzleitwagen-Gruppe und den Wachhabenden die sogenannte, „Besondere Aufbauorganisation“ (BAO).

Im Rahmen der Übung wurden fiktive Einsätze eingespielt, die es galt für Fahrzeugbesatzungen auch physisch mit den Fahrzeugen anzufahren. Im Rahmen des Übungsgeschehen jedoch ohne jegliche Sonder- oder Wegerechte, sondern mit dem ganz normalen fließenden Verkehr. Dieses diente der Lagedarstellung auf der Karte. Jedes Fahrzeugfunkgerät sendet den aktuellen Standort an die Leitstelle. Durch die Stabs-Software werden diese Daten in einer Lagekarte sichtbar dargestellt und dienen dem Einsatzleiter als visuelle Unterstützung, um das bestmögliche freie Fahrzeug einzuplanen. Nicht irgendeines unserer Fahrzeuge, sondern ein Fahrzeug das die Fähigkeit besitzt auch den Einsatz mit Personal und technische Geräte des Fahrzeugs abzuarbeiten. Einfach gesagt, eine Drehleiter kann ich nicht zum auspumpen eines Kellers eingesetzt werden, sondern eher um lose Dachpfannen vom Dach zu holen.

In der Fahrzeughalle hatten wir eine Art Stabsraum eingerichtet. Mit Beamern wurde die Lagekarte an die Wand projiziert. Mit der Software wurden die Einsätze von der „Übungs-Leitstelle“ übernommen und durch den Einsatzleiter vom Dienst an die Fahrzeuge mit geforderter Fähigkeit verteilt. Besondere Aufmerksamkeit verlangen dabei immer zeitkritische Einsätze bzw. Einsätze mit Menschenleben in Gefahr. In einer solchen Lage stoppt ja das normale Einsatzgeschehen nicht. Das bedeutet, wenn wir wie vor 2 Jahren (2022) 250 Unwettereinsätze abarbeiten, kann auch ein Verkehrsunfall oder ein Brand dazwischen sein, der nicht warten kann, wie vielleicht ein Keller, in dem 5cm Wasser stehen.

Somit übten alle Funktionen die Zusammenarbeit, die Bedienung der zur Verfügung gestellten Software und die Kommunikation mit den verschiedenen Einheiten. Aus der Übung konnten wir wertvolle Erkenntnisse ableiten, die in unsere weiteren einsatztaktischen Planungen einfließen werden.