Einsatznummer:
70
Einsatzzeit:
3. März 2005, 18:54 Uhr
Einsatzort:
Pinneberg, Thesdorfer Weg ( K 1 , G 23 )
Stichwort:
z Ehemalige Stichworte > f1
Einsatzdauer:
2 Stunden 27 Minuten
Mannschaftsstärke:
12
Fahrzeuge:
RW 2, 1. LF 16 (1987), 2. LF 8 (1985), TroTLF 16 (1989)

Einsatzbericht

6 Minuten vor dem zweiwöchentlichen Probealarm der Feuerwehr Pinneberg kam es am 03.03.05 um 18:54 Uhr zu einer realen Alarmierung der Waldenauer Löschgruppen. Es war eine Rauchentwicklung am Thesdorfer S-Bahnhof gemeldet worden. In der Hoffnung auf einen qualmenden Papierkorb rückten die Waldenauer Kräfte gemäß Alarmplan für Stichwort „f1 Kleinfeuer“ alleine aus. Ein in der Nähe wohnender Kamerad begab sich direkt zum S-Bahnhof und meldete telefonisch eine Rauchentwicklung aus einem Hochspannungskabelschacht zwischen den S-Bahn-Gleisen. Daraufhin wurde aus der Hauptfeuerwache das TroTLF16 in Marsch gesetzt um mit den Köhlensäurelöschern das Feuer bekämpfen zu können.

Kurz nach 19:00 Uhr trafen dieses nach den Waldenauer Kräften an der Einsatzstelle ein. Erste Löschversuche mit Kohlensäure unter Atemschutz brachten keinen Erfolg. Ein ebenfalls mit der Feuerwehr eintreffender Bahnmitarbeiter leitete die Erdung der Stromschiene für die Fahrtrichtung Hamburg ein. Er wurde wenig später vom Notfallmanager der Bahn verstärkt, der weitere Sperrungen und Abschaltungen der Stromversorgung für den Bereich des Netzabschnittes Pinneberg veranlasste. Somit fiel der S-Bahn-Verkehr zwischen HH-Elbgaustrasse und Pinneberg komplett aus. Es wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.

Nachdem das Zischen und Blitzen in dem ca. einen halben Meter unter Wasser stehenden Schachtes aufhörte, wurde mit dessen Belüftung begonnen. Hierzu wurde das Be- und Entlüftungsgerät des RW2 angefordert. Ebenfalls kam eine Tauchpumpe zum Einsatz, da das zerstörte Kabel unter Wasser vermutet wurde. Nachdem das handwarme Wasser nach 20 Minuten abgepumpt war, konnte das Ausmaß der Beschädigungen begutachtet werden. Die defekte Isolierung eines mehrere Zentimeter dicken Stromkabels, durch das unter 6000 Volt Spannung stehender Strom fließt, war unter Wasser aufgeplatzt und hatte wie ein großer Tauchsieder das Wasser stark erwärmt.

Um 21:10 Uhr konnte die Einsatzstelle an die Mitarbeiter der Bahn übergeben werden. Der S-Bahnverkehr wurde wenig später wieder aufgenommen, da auf andere Stromversorgungsleitungen umgeschaltet werden konnte.

Im Einsatz waren 18 Kameraden mit vier Fahrzeugen vor Ort.