Neuer Tanker für Pinnebergs Wehr
Pinneberger Tageblatt 15.August 1960
Schlagkraft weiter verstärkt / Mit 2800 Litern Wasser sofort einsatzbereit/Erste Löschprobe auf dem Bismarckplatz
Pinneberg. Die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg ist seit dem Wochenende noch schlagkräftiger als bisher. Sie hat ein neues Tanklöschfahrzeug erhalten, dass jederzeit und sofort einsatzbereit ist und Brände schon im Entstehen niederkämpfen soll. Der neue Wagen , der vom Oberregierungs- und Brandrat Holsten vom Kieler Innenministerium abgenommen worden ist, wird den bisherigen „Tanker“ der Freiwilligen Feuerwehr der Kreisstadt ablösen, der über 25 Jahre seinen Dienst versehen hat. Die Abnahme eines Feuerwehrfahrzeuges ist eine recht umständliche Sache. Obwohl kaum anzunehmen ist, dass ein solches in Serie gefertigtes Auto Abweichungen von der Norm hat, hat es der höchste Feuerwehrbeamte Schleswig-Holsteins.
Zwei Stunden lang geprüft und mit dem Zollstock alle Maße kontrolliert. Nachdem auch das Martinshorn zur Zufriedenheit des amtlichen Prüfers laut und deutlich genug erklungen war, wurde eine Löschprobe exerziert. In scharfen Strahl zischte das Wasser erst in die Höhe und dann sprühend auf den Asphalt des Bismarckplatzes. Bürgervorsteher Wulf, Bürgermeister Glissmann, Stadtrat Thies und Kreisbrandmeister Ratje sahen der Probe interessiert zu. Der neue Tanklöschwagen ist ein Fabrikat der Ulmer Magirus-Werke. Er hat einen luftgekühlten Sechs-Zylinder-Motor von 125 PS und eine nutzbare Wassermenge von 2.800 Litern. Der Schnellangriff auf einen Brand wird mit einem 30 Meter langen Hochdruckschlauch vorgetragen, der schnell und einfach von einer Haspel abgerollt werden kann. Wenn der Tank geleert ist, kann des Fahrzeug auch als Motorpumpe verwendet werden. Es schleudert dann – aus Tragkraftspritzen oder aus Hydranten gespeist – mit einer eingebauten 1600-Liter-Pumpe Löschwasser mit großer Gewalt in den Brandherd. Der bisherige „Tanker“, der sich seit 15 Jahren in Pinneberg bewährt hat, soll in Zukunft als Eingreifreserve dienen.