Bundesweit ist es in der Presse zu lesen. Personalprobleme belasten die Freiwilligen Feuerwehren in der Stadt und auf dem Lande. Tagsüber, wenn die Kameraden aufgrund Ihrer beruflichen Tätigkeit nicht für Einsätze zur Verfügung stehen, spitzt sich die Lage zu. Tag für Tag. Woche für Woche.
Auch eine relativ große Stadt wie Pinneberg hat mit diesem Phänomen zu tun. Immer mehr Kameraden arbeiten in Hamburg und können nicht innerhalb der gesetzlichen Hilfsfristen an der Feuerwache erscheinen.

Die Idee kam dem Pinneberger Wehrführer Uwe Kuhlmann während des morgendlichen Zähneputzens, als er den Zahnputzbecher in der Hand hielt.„Wir müssen nicht viele Kameraden sein, die im Einsatzfall zur Verfügung stehen, sondern Schnelligkeit ist gefragt! Jedes Großfeuer fängt meist klitzeklein an, für das der Inhalt des Zahnputzbechers ausreicht“ so der Wehrführer. Zum 01.04.2013 wird somit das Projekt TiP (Tagesalarm in Pinneberg) gestartet.
Aus den letzten 10 Jahren wurden die Einsatzorte analysiert und daraus fünf Taskforce-Punkte bestimmt. An diesen Punkten wird ein Feuerwehrmann in Einsatzschutzkleidung postiert. Jeder Posten ist mit mindestens einem ausgebildeten Feuerwehrmann, sowie mit einem Kleinlöschgerät ausgerüstet und ist per Handfunkgerät und DME (Digitale Meldeempfänger) zu erreichen. Ziel soll es sein, dass Feuer sprichwörtlich im Keim zu ersticken, bevor es personalintensiv wird. Gerade in der Innenstadt ist Schnelligkeit gefragt, da dort ein Großfeuer verheerende Folgen haben kann!

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist die Öffentlichkeitsarbeit. Die Kameraden können während des Dienstes mit den Bürgern sprechen und Sie für die Arbeit bei der Feuerwehr begeistern, so haben wir in Zukunft vielleicht wieder genug Kameraden in der Truppe, die uns bei der Arbeit unterstützen wollen.