Auch in diesem Jahr nahm eine Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg an der Übung „Schneller Retter“ auf dem Truppenübungsplatz in Putlos (am Ortsrand von Oldenburg in Holstein/Ostsee) teil. Unterstützung wurde durch den ELW 2 der FF Wedel, besetzt mit Kameraden aus Wedel, Elmshorn und Pinneberg sowie von vier RTW, einem NEF und einem ELW des Rettungsdienstes geleistet.
Nach einer zügiger Kolonnenfahrt trafen die Pinneberger Kräften gegen 19.00Uhr in der Wagrien-Kaserne in Putlos ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch den ehemaligen Wehrführer der FF Grammdorf wurden in zwei Stuben eines Kasernenblocks die Betten belegt. Das Beziehen der Betten erforderte dabei den Kameraden einiges an Übung ab. Allgemein war man froh darüber, dass der „Bettenbau“ nicht durch Bundeswehrangehörige abgenommen wurde.
Nach unfallfreier Abarbeitung dieser Einsatzlagen wurde zum gemütlichen Teil mit gemeinsamen Abendessen im Flur des Kasernenblocks und anschließendem gemütlichen Zusammensein übergegangen.
Am Sonnabendmorgen folgte dann ab 08.00h das gemeinsamen Frühstück.
Direkt daran folgte die Befehlsausgabe für die Kameraden, die eine Übungsstation zu besetzten hatten bzw. für die Führungskräfte, die an diesem Tag einen Zug führen sollten. Hierbei wurden auch letzte personelle Umstellungen vorgenommen sowie technische Probleme angesprochen.
Beim anschließenden Appell waren dann ca. 350 Teilnehmer aus dem Raum Lübeck, Ostholstein, Mecklenburg-Vorpommern und Pinneberg, verstärkt durch Feuerwehrkräfte der Bundeswehr, angetreten. Vervollständigt wurde das Bild durch Rettungsdienstkräfte aus Pinneberg, Steinburg, Eckernförde und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr.
Sofort nach dem Antreten wurden die bereitstehenden Fahrzeuge aufgesucht. Als ELW wurden jedem Löschzug ein Bundeswehrgeländewagen (Typ Wolf), besetzt mit einem Wehrpflichtigen als Fahrer, zugeteilt. Nach einer kurzen Vorstellung des Zugführers bei „seiner“ Mannschaft erfolgte die interne Einteilung innerhalb des Zuges.
Nach dem die jeweiligen Zugführer ihre Einheiten bei der Einsatzleitung (Übungsleitung) einsatzbereit gemeldet hatten erhielten sie ihre schriftlichen Einsatzaufträge. Es folgte eine Ausrückmeldung über Bundeswehrfunk und das Übungsobjekt irgendwo auf dem weitläufigen Truppenübungsplatz oder in der Kaserne wurde zügig angefahren.
Insgesamt waren über den Tag verteilt bis zu 13 verschiedene Einsatzszenarien abzuarbeiten. Alle hervorragend ausgearbeitet und besetzt durch Feuerwehr- oder Bundeswehrkräfte.
Es wurde von einer einfachen Turmrettung über echte Feuer mit Personensuche in einem Bunker bis hin zum Explosionsunglück im Kino oder in einer Heizungsanlage alles geboten. Auch galt es einen Eisenbahnpersonenwagen und einen Kesselwagen zu löschen.
Eindrucksvoll und für die Stressresistenz sehr lehrreich auch die Darstellung eines Busunfalls mit über 12 verletzten und teilweise eingeklemmten Personen (dargestellt durch geschminkte Wehrpflichtige). Zusätzlich noch verschärft durch einen brennenden PKW der parallel zur Menschenrettung abgelöscht werden musste. Hier wurde sicherlich dem Einsatzleiter, aber auch der Mannschaft einiges an Übersicht und Können abverlangt.
Die Übungen endeten gegen 17.30Uhr. Vorräte an Atemluftflaschen und Löschmitteln gingen zur Neige. Aber auch die körperlichen Kräfte ließen langsam nach, die Luft war raus.
Bis zum gemeinsamen Abendessen wurden die Einsatzkräfte entlassen um sich zu reinigen und die Fahrzeuge und Geräte wieder einsatzbereit zu machen.
Der Abend klang dann mit Spießbraten (vom Schlachter, nicht der Spieß aus der Kaserne) und Getränken aus.
Die Versorgung aller Übungsteilnehmer über den Tag erfolgte durch Ausgabe von Erbsensuppe um die Mittagszeit. Zusätzlich wurde ständig dafür gesorgt, dass ausreichend Mineralwasser bereit stand. Gerade die Atemschutzgeräteträger hatten so immer die Möglichkeit, ausreichend Flüssigkeit aufzunehmen.
Am Sonntag folgte nach einem Frühstück in der Truppenküche das sicherlich vielen ehemaligen Bundeswehrangehörigen bekannte Stuben- und Revierreinigen. Die Stuben, die Flure mit den Treppenhäusern aber auch die Duschen und Toilettenräume musste ordentlich gereinigt werden.
Nach Abnahme der Reinigungsarbeiten erfolgte am frühen Vormittag die Rückreise an die verschiedenen Standorte.
Abschließend bleibt festzustellen, dass keine noch so gute Ausbildung an einer Feuerwehrschule die bei diesen Übungen gemachten Erfahrungen ausgleichen kann. Auch die Zusammenarbeit mit fremden Feuerwehrkräften, deren Ausbildungs- und Ausrüstungsstand nicht genau bekannt war, ist eine, sicherlich nicht nur für Führungskräfte, interessante Erfahrung gewesen.
Dank an alle vor und hinter den Kulissen die durch Planung und Durchführung zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen haben.