Ein Fernbahnhof, zwei S-Bahnhöfe, 4,5 Kilometer Fernverkehrsschienenweg innerhalb und 2,4 Kilometer Fernverkehrsschienenweg außerhalb des Stadtgebietes sowie 2,4 Kilometer S-Bahn-Strecke gehören zum Einsatzgebiet der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Pinneberg. Darüber hinaus ist ein Einsatzfahrzeug, dass mit speziellen Gerätschaften für den Einsatz bei Bahnunfällen ausgestattet ist und vom Kreis Pinneberg angeschafft wurde, bei der Feuerwehr Pinneberg stationiert. Dieses Fahrzeug kommt kreisweit bei Schadensereignissen im Bahnbereich zum Einsatz.

Der Einsatz im Bahnbereich ist mit besonderen Gefahren verbunden. Nicht zu letzt durch die Oberleitungen für die Fernbahn und die Stromschienen für die S-Bahn. Diese führen immerhin 15.000 Volt bzw. 1.200 Volt. Ein Stromschlag führt zu schwersten Verletzungen und ist oftmals sogar tödlich. Eine intensive Aus- und Fortbildung in diesem Bereich ist daher unabdingbar.

Aus diesem Grund versammelten sich gut 50 Angehörige der Feuerwehr Pinneberg zu einer eintägigen Aus- und Fortbildungsveranstaltung auf dem Gelände der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe. Durch zwei Mitarbeiter der Deutschen Bahn AG und der S-Bahn Hamburg wurden zunächst im theoretischen Teil die fachlichen Grundlagen rund um den Einsatz im Bahnbereich und den damit verbundenen Gefahren vermittelt.

Nach einer Lernerfolgskontrolle und einer kleinen Stärkung ging es für den praktischen Teil auf das Übungsgelände der Kreisfeuerwehrzentrale. Hier sind unter anderem ein Schienenabschnitt mit Oberleitung sowie eine Stromschiene der S-Bahn aufgebaut, so dass realitätsnah geübt werden kann.

Ausgebildet wurde das sogenannte Erden der Stromleitungen. Ist ein Arbeiten im Schienenbereich notwendig, erfolgt das Sperren der Bahnstrecke sowie das Abschalten der Stromleitungen durch die Bahn. Erst nachdem eine schriftliche Bestätigung der Bahn vorliegt, kann die Feuerwehr tätig werden. Um die Gefahren durch ein fehlerbedingtes Wiedereinschalten der Stromzufuhr auszuschließen, müssen die Oberleitung bzw. die S-Bahn Stromschiene geerdet werden. Nur dann ist ein gefahrloses Arbeiten möglich.

Diese Ausbildung muss im 2-jährigen Turnus wiederholt werden. Auch hier gilt, dass die Angehörigen der Feuerwehr Pinneberg das fachliche Rüstzeug haben, aber selbstverständlich hoffen, dies im Realfall so selten wie möglich anwenden zu müssen. Einsätze im Bahnbereich gehören leider oftmals zu den am stärksten belastenden Ereignissen, mit denen Feuerwehrleute konfrontiert werden.