- Einsatznummer:
- 39
- Einsatzzeit:
- 2. Februar 2005, 01:25 Uhr
- Einsatzort:
- Pinneberg, Köpenicker Straße
- Stichwort:
- z Ehemalige Stichworte > f2y
- Einsatzdauer:
- 2 Stunden 10 Minuten
- Mannschaftsstärke:
- 28
- Fahrzeuge:
- ELW 2, 1. LF 8 (1992), RW 2, WLF, AB-AS, 1. LF 16 (1987), PKW (2002), TroTLF 16 (1989)
Einsatzbericht
Die Nacht vom 1. auf den 2. Februar 2005 hatte es wieder einmal in sich, innerhalb von zwei Stunden wurde die Feuerwehr Pinneberg zu drei Einsätzen gerufen.
Um 23:23 Uhr schrillten die Funkmeldeempfänger der Kameraden, um die Ursache eines starken Chemikaliengeruchs im Bereich eines Betriebes an der Siemensstrasse festzustellen. Dorthin wurden ebenfalls Einheiten des ABC-Dienstes des Kreises alarmiert, um eventuelle Schadstoffkonzentrationen zu messen. Durch die Wetterlage wurden die sonst aufsteigenden Gerüche heruntergedrückt. Es konnten jedoch keine Schadstoffe gemessen werden.
Noch während dieser Arbeiten wurde um 23:34 Uhr ein Feuerschein in einer Wohnung an der Berliner Strasse gemeldet. Die freien Kräfte des ersten Einsatzes trafen wenig später an der neuen Einsatzstelle ein. Sie konnten nach Erkundung der Gebäude nur eine in einem Windglas am Küchenfenster stehende flackernde Kerze als Ursache des Notrufs ausmachen. Die Bewohner löschten die Kerze und versprachen diese demnächst nicht mehr am Fenster hinter der Gardine aufzustellen. Als kurz vor Mitternacht die letzten Fahrzeuge einrückten, träumten viele von einer jetzt ruhigen „Rest-Nacht“.
Doch es kam anders: Um 1:25 Uhr erklang wieder das aufscheuchende „Piep, Piep, Piep“ und die Nacht fand für 30 Kameraden ein jähes Ende. Diesmal wurde eine starke Rauchentwicklung aus dem Keller eines Hochhauses an der Köpenicker Strasse gemeldet. Eine Person wurde dort noch vermisst. Am Hochhaus angekommen, drang tatsächlich starker Rauch aus dem Keller in das Treppenhaus. Die vermisste Person stand jedoch schon vor dem Eingang. So konnte sofort mit dem Löschen des Feuers im völlig verqualmten Kellerbereich begonnen werden. Hierbei half eine geplatzte Hauptwasserleitung, die schon die meisten Flammen gelöscht hatte. Die Kellerräume waren bis zum Abschiebern des Hauswasseranschlusses 10 cm tief unter Wasser. Trotzdem mussten 400 l Wasser aus dem Tank des TroTLF 16 entnommen werden um die letzten Brandnester abzulöschen.
Drei Kellerräume mit allerhand eingelagerten Gegenständen wurden unter schwerem Atemschutz ausgeräumt. Die Brandgase wurden mit dem Hochdrucklüfter ins Freie geblasen und das Löschwasser mittels einer Tauchpumpe wieder hinausbefördert. Die sofort eingeleiteten Ermittlungen der Polizei überführten einen durch Videokameras beobachteten Bewohner als Brandstifter. Noch vor Ort wurden die 12 eingesetzten Atemschutzgeräte im Abrollbehälter Atemschutz wieder einsatzbereit gemacht. Nach über zwei Stunden waren alle Arbeiten abgeschlossen und die Kräfte konnte die Einsatzstelle um 3:35 Uhr verlassen.
So wurde die Nacht für viele Kameraden um mindestens vier Stunden Schlaf gekürzt. Einige durften sich nach dem Einrücken gleich wieder auf den Weg zur Arbeit machen. „Durchmachen einmal anders !