Einsatznummer:
20090043
Einsatzzeit:
3. März 2009, 13:00 Uhr
Einsatzort:
A23 (Richtung Norden, Parkplatz Rantzau), 25421 Pinneberg, Deutschland
Stichwort:
z Ehemalige Stichworte > Gefahrguteinsatz
Einsatzdauer:
3 Stunden 4 Minuten
Mannschaftsstärke:
43
Fahrzeuge:
ELW 2, 1. LF 8 (1992), LF 10/6, RW 2, WLF, AB-AS, GW-N, 1. LF 16 (1987), PKW (2002), TroTLF 16 (1989)

Einsatzbericht

Am 03. März 2009 um 13:00 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg sowie der ABC-Dienst des Kreises Pinneberg zu einem Gefahrgut-Einsatz auf den Rastplatz Rantzau an der A23 in Fahrtrichtung Norden alarmiert. Auf einem Sattelzug aus Litauen war in so genannten Big Bags ca. 22 to mit Pestiziden kontaminiertes Erdreich sowie Schotter verladen. Dieses stammte aus einem abgebrannten Pflanzenschutzmittel-Lager und war auf dem Weg zu einer Sondermüllverbrennungsanlage in Brunsbüttel. Aus unbekannten Gründen hatte sich auf der Ladefläche verunreinigte Flüssigkeit gesammelt. Im Rahmen einer allgemeinen Verkehrskontrolle durch die Polizei wurde der Fahrer auf die austretende Flüssigkeit hingewiesen. Beim Öffnen der Ladeklappen und Plane des LKWs zur Kontrolle der Ladung kam der Fahrer mit dem Stoff in Berührung und klagte anschließend über Unwohlsein, so dass durch die Polizei weitere Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst nachgefordert wurden.

Bei Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte um 13:09 wurde der Fahrer bereits rettungsdienstlich versorgt. Später wurde er zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus verbracht, ebenso wie vier Polizeibeamte, die vorsorglich im Klinikum untersucht wurden. Durch die Feuerwehr wurde der Parkplatz umgehend abgesperrt sowie erste Erkundigungen zur Ladung eingeholt. Parallel dazu wurde ein aus drei Kameraden bestehender Trupp mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) ausgerüstet. Dieser ging umgehend zusammen mit dem Fachberater Chemie des Kreises Pinneberg zur Erkundung vor. Dabei stellte der Trupp kontaminierte Flüssigkeiten auf der Ladefläche des LKWs fest. In Absprache mit der Einsatzleitung wurde diese dann mit Chemikalienbinder gebunden und auf der Ladefläche belassen. Anschließend wurden sämtliche Big Bags auf Beschädigungen kontrolliert. Da kein weiterer Stoffaustritt zu befürchten war, wurde der LKW wieder verschlossen. Die Einsatzleitung entschied dann, dass der LKW in Polizeibegleitung durch einen Fahrer der Feuerwehr mit einem ADR-Schein (Erlaubnis zum Transport gefährlicher Güter) und einem Kameraden des ABC-Dienstes nach Brunsbüttel zur Sondermüllverbrennungsanlage weiterfahren soll. Vorsichtshalber wurden diese Einsatzkräfte mit leichten Schutzanzügen und einer Maske-/Filter-Kombination ausgerüstet.

Der CSA-Trupp wurde nach Abschluss seiner Arbeit an der Einsatzstelle provisorisch dekontaminiert, ebenso wie das eingesetzte Gerät. Alle eventuell kontaminierten Geräte und Kleidungsstücke wurde dann in luftdicht verschossenen Fässern zur weiteren Behandlung abtransportiert.

Einsatzende war um 16:09 Uhr, für die Fahrer des LKW ca. 17:20 Uhr.

Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Pinneberg: 40 Kameraden mit 9 Fahrzeugen
ABC-Dienst: 20 Kameraden mit 5 Fahrzeugen
Fachberater Chemie
Stellvertretender Kreisbrandmeister
Rettungsdienst
Polizei
Pressesprecher