Einsatznummer:
143/2023
Einsatzzeit:
4. Mai 2023, 12:07 Uhr
Einsatzort:
Rabenstraße
Stichwort:
Feuer, 3 Löschzüge
Einsatzdauer:
3 Stunden 37 Minuten
Mannschaftsstärke:
36
Fahrzeuge:
MZF-Bahn, 4. MTW, LF 10/6, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, LF 20-L, GW-N, 1. KdoW, DLAK 23-12

Einsatzbericht

Am internationalen Tag der Feuerwehrleute wurden wir mittags zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Appen und dem Rettungsdienst zu einem Feuer auf einem Balkon eines Hochhauses alarmiert. Aufgrund einer Brückensperrung im Stadtgebiet wird aktuell die FF Appen bei bestimmten Einsatzstichworten direkt mit uns alarmiert.

Wegen einer Vielzahl an Notrufen bei der Leitstelle wurde bereits kurz nach der ersten Alarmierung das Stichwort auf „Feuer mit Menschenleben in Gefahr“ erhöht und es wurden weitere Einsatzkräfte alarmiert. Der Einsatzleiter vom Dienst (EvD) konnte die Rauchentwicklung bereits auf der Anfahrt sehen und gab kurz nach seinem Eintreffen die Rückmeldung, dass eine Wohnung im Erdgeschoss in Vollbrand steht. Durch die starke Rauchentwicklung waren noch mehrere Menschen in Ihren Wohnungen eingeschlossen und das Feuer drohte bereits auf die darüberliegenden Wohnungen überzugreifen. Außerdem hieß es in ersten Meldungen, dass auch in der Brandwohnung noch Menschen eingeschlossen sind. Daraufhin wurde zusätzliche die Freiwillige Feuerwehr Rellingen alarmiert um schnellstmöglich weitere Atemschutzgeräteträger an der Einsatzstelle zu haben. Auch der Rettungsdienst fuhr sein Kräfteaufgebot entsprechend hoch und wurde zusätzlich vom DRK Pinneberg unterstützt.

Die Brandbekämpfung wurde von zwei Seiten durchgeführt. Ein Atemschutztrupp ging durch das Treppenhaus zu der Brandwohnung vor und ein zweiter Trupp ging auf der Rückseite über den Balkon vor. Parallel wurde mit der Personensuche begonnen, soweit es möglich war in die Wohnung vorzudringen. Durch die nachrückenden Einsatzkräfte wurde eine Wasserversorgung zu beiden Hilfeleistungslöschfahrzeugen aufgebaut. Weitere Atemschutztrupps rüsteten sich aus und gingen vor dem Hochhaus in Bereitstellung. Der Rauch hatte sich inzwischen über alle Stockwerke verteilt und daher konnte das Hochhaus zu Anfang nur unter schwerem Atemschutz nach weiteren Personen abgesucht werden. Aufgrund der Bauweise des Gebäudes sammelte sich der Rauch in den Fluren und konnte nicht abziehen. Hier kamen zahlreiche Atemschutztrupps der beteiligten Wehren zum Einsatz.

Durch den Rettungsdienst wurden mehrere Personen gesichtet und versorgt. Bei den Löscharbeiten zog sich auch ein Kamerad von uns eine Schnittverletzung zu und wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Dem Kameraden geht es den Umständen entsprechend gut.

Durch den massiven Einsatz konnte bereits gegen 12:30 Uhr „Feuer aus“ gemeldet werden und es wurde mit umfangreichen Nachlöscharbeiten begonnen. Außerdem wurde damit begonnen den Rauch aus dem Hochhaus zu bekommen. Dies gestaltete sich aufgrund der beschriebenen Bauweise schwierig. Neben der komplett ausgebrannten Wohnung sind auch weitere Wohnungen durch den Rauch vorerst unbewohnbar. Das Ordnungsamt der Stadt Pinneberg kümmerte sich um eine Unterbringung der betroffenen Bewohner.

Die Bürgermeisterin Urte Steinberg und der Kreisbrandmeister Frank Homrich machten sich beide einen Eindruck über die Situation an der Einsatzstelle. Nach einer Stunde konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden und nach mehr als zweieinhalb Stunden verließ des letzte Fahrzeug die Einsatzstelle.

An der Hauptfeuerwache wurden die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht und anschließend konnten unsere Einsatzkräfte nach Hause oder zu ihren Arbeitsplätzen zurückkehren.