Einsatznummer:
163/2023
Einsatzzeit:
16. Mai 2023, 18:34 Uhr
Einsatzort:
Apfelstieg
Stichwort:
Feuer, 3 Löschzüge
Einsatzdauer:
9 Stunden 46 Minuten
Mannschaftsstärke:
57
Fahrzeuge:
ELW 2, MZF-Bahn, 2. MTW (2004), 3. MTW, 4. MTW, LF 10/6, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, LF 20-L, GW-N, 1. KdoW, DLAK 23-12, FF Appen, FF Halstenbek

Einsatzbericht

Am Dienstagabend – eine Stunde bevor der Fahrerdienst für unsere Maschinisten beginnen sollte – wurden wir zu einem Dachstuhlbrand im Wedeler Weg alarmiert. Aufgrund der aktuellen Sperrung der Hochbrücke wurden direkt Einsatzkräfte beider Standorte sowie die FF Appen alarmiert.

Ein Kamerad, der in der Nähe wohnt, konnte umgehend telefonisch Rückmeldung geben, dass Flammen aus dem Dach einer Reihenhausreihe in der Straße Apfelstieg schlagen. Nur wenige Minuten später traf auch der Einsatzleiter vom Dienst (EvD) ein und danach direkt die ersten Löschfahrzeuge unserer Wehr und aus Appen. Ein Atemschutztrupp versuchte sich umgehend Zugang durch die verschlossene Haustür in das Gebäude zu verschaffen, ein Atemschutztrupp der FF Appen ging ins angrenzende Nachbarhaus vor und ein weiterer Trupp unserer Wehr begann mit den Löscharbeiten aus dem Korb unserer Drehleiter. Parallel dazu wurde eine Wasserversorgung aufgebaut.

Um das Feuer von beiden Seiten des Gebäudes bekämpfen zu können wurde die FF Halstenbek mit einer zweiten Drehleiter angefordert. Durch das Löschen mit Druckluftschaum im Innen- & Außenangriff konnte eine Ausbreitung des Feuers über den gesamten Dachstuhl der Häuserreihe verhindert werden. Aus den Körben der Drehleitern wurde außerdem die Dachhaut geöffnet, um das Ausbreiten des Feuers zu verhindern und um die Flammen darunter löschen zu können. Da die Löscharbeiten nur unter schwerem Atemschutz möglich waren, kamen im Verlauf des Einsatzes diverse Atemschutzgeräteträger der drei eingesetzten Feuerwehren zum Einsatz.

Zwei Personen aus den betroffenen Häusern wurden vom Rettungsdienst zur Sicherheit gesichtet.

Zur Betreuung der Bewohner und später auch zur Verpflegung der Einsatzkräfte wurde das DRK alarmiert. Außerdem wurde ein Fachberater vom THW angefordert, um gemeinsam zu erörtern, wie das Dach behelfsmäßig abgedeckt werden kann. Der Schlauchwagen der Kreisfeuerwehrzentrale brachte neue Schläuche und Atemluftflaschen direkt an die Einsatzstelle.

Ab 21:00 Uhr konnten die ersten Einsatzkräfte der Nachbarwehren aus dem Einsatz entlassen werden und wieder einrücken. Parallel dazu rückten weitere Kräfte des THW Pinneberg an und bereiteten das Abdecken des Daches vor. Nach Abschluss der Nachlöscharbeiten rückten auch unsere Einsatzkräfte nach und nach wieder ein um die Fahrzeuge an der Hauptfeuerwache wieder einsatzbereit zu machen. Das THW sowie einige Einsatzkräfte unserer Wehr blieben unter anderem mit der Drehleiter noch längere Zeit an der Einsatzstelle um das Dach sowie den Schornstein zu sichern und abzudecken.

Durch dieses weitere größere Feuer in den letzten Wochen müssen in den kommenden Tagen erneut diverse Atemschutzgeräte, Schutzkleidungen und weitere Gerätschaften gereinigt werden. Auch an dieser Stelle vielen Dank für die Unterstützung aus unseren Nachbarwehren.

Die Bürgermeisterin Urte Steinberg, der Kreis- & Landesbrandmeister Frank Homrich sowie sein Stellvertreter auf Kreisebene Stefan Mohr machten sich vor Ort persönlich einen Eindruck vom Einsatzgeschehen. Von der Stadt Pinneberg wurde eine Notunterkunft für die Bewohner des Reihenhauses organisiert.

Für die letzten ehrenamtlichen Einsatzkräfte war der Einsatz um 04:20 Uhr – nach fast zehn Stunden – beendet. Insgesamt waren weit über 100 Kräfte aus verschiedenen Organisationen im Einsatz.