Einsatznummer:
122/2023
Einsatzzeit:
12. April 2023, 13:03 Uhr
Einsatzort:
Schauenburger Straße
Stichwort:
Feuer, 3 Löschzüge
Einsatzdauer:
3 Stunden 27 Minuten
Mannschaftsstärke:
31
Fahrzeuge:
3. MTW, TLF 20/40-SL, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, LF 20-L, RW 2, GW-N, 1. KdoW, DLAK 23-12, Feuerwehr Rellingen, Pressesprecher des KFV Pinneberg, Rettungsdienst der RKiSH und DRK

Einsatzbericht

Zur Mittagszeit verdunkelte sich der Himmel über der Innenstadt und im selben Moment wurden die Funkmeldeempfänger unserer Feuerwehrleute ausgelöst. Die Leitstelle meldete den brennenden Motor eines Linienbusses.

Noch auf der Anfahrt des ersten Hilfeleistungslöschfahrzeuges wurde die Alarmstufe erhöht und Vollalarm für die Feuerwehr Pinneberg ausgelöst. Beim eintreffen an der Einsatzstelle wurde das Fahrzeug in ausreichendem Abstand abgestellt und sofort ein Löschangriff aufgebaut.

Der Gelenkbus stand nahezu im Vollbrand. Meterhohe Flammen und dicker schwarzer Rauch verdeckten die hinter dem Bus liegende Fassade der Mehrfamilienhäuser. Durch die Hitze zerplatzten bereits die Fensterscheiben auf beiden Straßenseiten. Das erste handgeführte Strahlrohr wurde genutzt um die Fassade zu schützen. Der Atemschutztrupp kühlte die Fassade und löschte den Bus mit Druckluftschaum. Mit dem zweiten eintreffenden Fahrzeug wurde über einen Dachmonitor die Fassade gekühlt und parallel eine erste Löschwasserverssorgung aufgebaut.

Ein plötzlicher lauter Knall ließ die Passanten und Einsatzkräfte zusammenzucken. Ein Reifen das Busses war durch die Hitze und den damit ansteigenden Reifeninnendruck von der Felge gesprungen und an der Hauswand angeschlagen. Hierbei hat sich ein Kamerad verletzt. Zur weiteren Behandlung musste dieser in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

In kurzer Folge trafen weitere Fahrzeuge ein. Aus dem Gebäude hinter dem Bus kamen auch weitere Anrufe und Hilferufe. Mehrere Personen wurden aus dem Gebäude gerettet. Weitere Trupps unter Atemschutz gingen mit weiteren Strahlrohren gegen das Feuer vor. Um ausreichend Atemschutzgeräteträger vor Ort zu haben wurde die Feuerwehr Rellingen im Rahmen einer Alarmstufenerhöhung auf FEU3Y alarmiert. Auch von der Drehleiter aus wurde ein weiterer Löschangriff vorgetragen sowie die Fassade kontrolliert.

Für die Betreuung der Bewohner und Unterstützung des Rettungsdienstes wurde das DRK alarmiert.

Nach knapp einer Stunde wurde Feuer aus gemeldet, Nachlöscharbeiten noch längere Zeit. Jetzt wo Rauch und Flammen nicht mehr das Szenario verdeckten wurde das ganze Ausmaß deutlich und auch das Glück welches hier herrschte. Die massive Fassade des Gebäudes hat die Ausbreitung deutlich behindert. Eine Fassade mit Wärmedämmverbundsystem wäre ggfs. komplett in Flammen aufgegangen. Auch ist das Feuer nicht über den Dachüberstand in den Dachstuhl gewandert.

Das LF20 wurde aus dem Einsatz heraus genommen um im Falle weiterer Einsätze den Grundschutz in der Stadt sicherstellen zu können. Nach und nach wurde die Einsatzstelle zurück gebaut und erste Fahrzeuge der Feuerwehr Rellingen und Pinneberg konnten einrücken.

Der städtische Bauhof sperrte die Einsatzstelle nachfolgend ab. Die Schauenburger Straße war aufgrund der ausgebrannten Busses sowie der Gefährdung durch die defekten Glasscheiben voll gesperrt. Die Einsatzstelle wurde zwei Stunden nach dem Alarm an die Polizei übergeben. Auf die Feuerwehrleute wartete noch eine Menge Arbeit an der Feuerwache. Alle Fahrzeuge mussten gerenigt und aufgefüllt werden. Die Schutzbekleidung getauscht und gereinigt werden.