Einsatznummer:
20100099
Einsatzzeit:
24. Mai 2010, 16:11 Uhr
Einsatzort:
Drosteiweg
Stichwort:
z Ehemalige Stichworte > Feuer groß (ab 4C)
Einsatzdauer:
4 Stunden 38 Minuten
Mannschaftsstärke:
68
Fahrzeuge:
ELW 2, 2. MTW (2004), TLF 20/40-SL, 1. LF 8 (1992), LF 10/6, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, RW 2, WLF, GW-N, DLK 23/12 (1996), PKW (2002)

Einsatzbericht

Schnee im Mai – Während eines Einsatzes der Feuerwehr Pinneberg am 25.05.2010 konnte man den Eindruck gewinnen, es würde schneien.
Um 16:11 Uhr Uhr wurde durch die Kooperative Leitstelle West Alarm ausgelöst. Die Einsatzmeldung lautete: „Feuer Drosteiweg 3 – 10 Etagen /110 Wohnungen.“ Dieses Alarmierungsstichwort machte die Kameraden hellhörig, waren wir doch erst im April in dem selben Gebäude zu einem Feuer im obersten Stockwerk gerufen worden, in dem der Speicher untergebracht ist. Die Besatzung des zuerst eintreffenden Rettungswagen bestätigte offene Flammen aus dem Dachgeschoss. Daraufhin wurde das Alarmstichwort auf F3 erhöht. Das bedeutet Vollalarm für alle Löschgruppen aus Pinneberg und Waldenau.

Den zuerst eintreffenden Kameraden bot sich ein dramatisches Bild. Genau an der Stelle, an der im April das Feuer wütete, schlugen jetzt die Flammen heraus. Unverzüglich wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und ein Löschangriff über diese vorgenommen. Durch das Treppenhaus machten sich mehrere Trupps zu Fuß mit schwerem Atemschutz ausgerüstet auf, das Feuer von innen heraus zu bekämpfen. Als Löschmittel wählte die Einsatzleitung Druckluftschaum der in Fachkreises CAFS abgekürzt wird. Durch den starken Wind wurde der am Gebäude haftende Schaum weggeweht und gleichmäßig über die Grün- und Verkehrsflächen sowie Einsatzfahrzeuge verteilt.
Um besser an das Gebäude heranzukommen wurde der Teleskopmast der Feuerwehr Elmshorn nachgefordert. Nach dem Eintreffen wurde auch über den TM ein Löschangriff mittels CAFS durchgeführt. Innerhalb von 2 Stunden konnte Feuer aus gemeldet werden. Die weiteren Nachlöscharbeiten dauerten jedoch noch weitere 2 Stunden an. Im Dachgeschoß musste die Dachpappe sowie die Außenverkleidung geöffnet werden. Um eine ordnungsgemäße Sicherung durchführen zu könenn, konnten immer nur 6 Kameraden gleichzeitig arbeiten, da diese jeweils mittels einer Absturzsicherung, ähnlich einem Gurtsystem von Bergsteigern, gesichert werden mussten.
Am Ende der Löscharbeiten konnten die Einsatzmittel zum Glück wieder mit dem Fahrstuhl nach unten gebracht werden, was doch wesentlich scheller ging als der beschwerliche Weg nach oben über das Treppenhaus.
Der Erfolg unserer Löschmethode war ein minimaler Gesamtschaden, da nicht eine einzige Wohnung durch Löschwasser in Mitleidenschaft gezogen wurde, wie es bei herkömmlichen Löschmitteln sicherlich der Fall gewesen wäre. Alle Bewohner des 10stöckigen Hauses konnten somit wieder zurück in Ihre Wohnungen. Während des Einsatzes richtete die SEG eine Sammelstelle in der Rübekamphalle ein, die jedoch nicht genutzt werden musste.
Selten wird uns für einen Einsatz gedankt, diesesmal hat ein Beobachter des Einsatzes sich per eMail für die Leistung bedankt.

Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr Pinneberg: 61 Kräfte 12 Fahrzeuge
Feuerwehr Elmshorn: 12 Kräfte 3 Fahrzeuge
Rettungsdienst: 10 Kräfte 3 RTW, 1NEF, Ltd. Notarzt, Org. Leiter Rettungsdienst
Polizei: div. Streifenwagen
KFV-Pinneberg: Schlauchwagen
Stellv. Kreisbrandmeister
DRK: SEG

Bilder von Michael Bunk (KFV-Pinneberg), Jens Knauer