- Einsatznummer:
- 386/2025
- Einsatzzeit:
- 22. September 2025, 22:57 Uhr
- Einsatzort:
- Elmshorner Straße
- Stichwort:
- Feuer 3 Löschzüge Menschenleben in Gefahr bis zu 10 betroffene Personen
- Einsatzdauer:
- 11 Stunden 28 Minuten
- Mannschaftsstärke:
- 53
- Fahrzeuge:
- 1. MTW, 2. MTW, TLF 20/40-SL, LF 10/6, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, LF 20-L, WLF, AB-AS, 2. KdoW, DLAK 23-12, ELW 1, GW-L1, DRK, FF Elmshorn, FF Kummerfeld, FF Rellingen, THW
Einsatzbericht
Dachstuhlbrand hält Feuerwehr in Atem
Am Montag, 22.09.2025 um 22.57 Uhr war die Nacht der Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg bereits beendet. In der Elmshorner Straße war ein Brand in einem Wohnhaus ausgebrochen und es sollen noch zwei Personen vermisst sein. Der ersteintreffende Rettungsdienst und der Zugführer der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg, Yann Kuhlmann, bestätigten die Lage. Der Dachstuhl und das 1. Obergeschoss befanden sich bereits im Vollbrand. Umgehend wurde durch die Leitstelle die Alarmstufe auf FEU G R5 erhöht, wodurch ein Rettungshubschrauber, sechs Notarzteinsatzfahrzeuge, fünf Rettungswagen sowie der leitende Notarzt, der organisatorische Leiter Rettungsdienst, die Führungsunterstützung Rettungsdienst sowie ein Krankentransportwagen zusätzlich alarmiert wurden. Schnell stellte sich heraus, dass aus dem mit einer vierköpfigen Familie und einer Einzelperson bewohnten Haus bereits 3 schwer verletzte Personen durch Nachbarn aus dem Haus gerettet werden konnten, eine leicht verletzte Person konnte selbständig das Haus verlassen. Ein 9-jähriges Kind galt als vermisst.
Einsatzleiter Florian Judzinsky erhöhte die Alarmstufe auf FEU 2, Feuer zwei Löschzüge, und ließ die aus Waldenau zusätzlich alarmierten Kräfte bereits auf der Anfahrt weitere Atemschutzgeräteträger ausrüsten, um schnell die Menschenrettung und Brandbekämpfung vornehmen zu können. Am Brandort begannen die Ehrenamtlichen der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg umgehend mit dem Innenangriff, der aufgrund des massiven Feuers und der zwischenzeitlich fragilen Gebäudebeschaffenheit bereits nach kurzer Zeit abgebrochen werden musste. Um einen Angriff auf beiden Seiten des Gebäudes vornehmen zu können, wurde die Drehleiter aus Elmshorn zusätzlich alarmiert. Mit mehreren Strahlrohren sowie von den beiden Drehleitern wurde das Feuer massiv in zwei Einsatzabschnitten bekämpft.
Da aufgrund der zu erwartenden Einsatzdauer weitere Atemschutzgeräteträger erforderlich würden ließ Einsatzleiter Judzinsky die Alarmstufe nochmals erhöhen auf FEU 3 und die Feuerwehr Rellingen rückte mit an.
Bürgermeister Thomas Voerste eilte ebenfalls an die Einsatzstelle, um sich ein Bild von der Lage zu machen und um die Unterbringung der Geschädigten zu unterstützen. Kreiswehrführer Stefan Mohr sowie die Wehrführung aus Rellingen und Elmshorn unterstützen ebenfalls vor Ort.
Um die Gebäudesituation zu begutachten wurde ein Fachberater des THW Elmshorn sowie die Bergungsgruppe des Technischen Hilfswerks aus Pinneberg angefordert. Diese nahmen gemeinsam mit den Feuerwehrkräften die Dachhaut auf und unterstützen die Suche nach der Vermissten.
Die mehr als 80 Einsatzkräfte der Feuerwehren konnten ein vollständiges Ausbrennen des Dachstuhls nicht verhindern. Erforderliche Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die frühen Morgenstunden und forderten den Einsatz von etlichen Atemschutzgeräteträgern.
Im Anschluss stellte die Freiwillige Feuerwehr Kummerfeld gemeinsam mit den Pinneberger Kameraden, die weiterhin die Drehleiter besetzten, eine Brandsicherheitswache, da auch im Morgengrauen immer wieder schwarzer Rauch aus der Brandruine zu sehen war. Das vermisste Kind konnte leider noch nicht gefunden werden.
Die Bereitschaft Pinneberg des DRK versorgte die Ehrenamtlichen während des kräftezehrenden Einsatzes mit Getränken, Kaffee und belegten Brötchen.
Die belastende Arbeit der Einsatzkräfte auf der Suche nach dem noch vermissten Kind wurde flankierend begleitet durch ein Team der Einsatzkräftenachsorge des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg, der ebenfalls neue Atemluftflaschen und Schläuche an die Einsatzstelle brachte. Im Einsatz waren zudem zwei Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes. Ein Team der Notfallseelsorge betreute die Angehörigen noch im Krankenhaus.
In der Spitze waren mehr als 120 Helfer von Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, THW, Polizei und die Besatzung des Rettungshubschraubers im Einsatz.