Einsatznummer:
303/2022
Einsatzzeit:
21. Juni 2022, 23:32 Uhr
Einsatzort:
Richard-Köhn-Straße
Stichwort:
Feuer, Menschenleben in Gefahr
Einsatzdauer:
2 Stunden 44 Minuten
Mannschaftsstärke:
50
Fahrzeuge:
3. MTW, 4. MTW, TLF 20/40-SL, LF 10/6, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, LF 20-L, WLF, AB-AS, GW-N, 1. KdoW, DLAK 23-12, Polizei, Rettungsdienst, Stadtwerke Pinneberg

Einsatzbericht

Die Kooperative Regional Leitstelle West alarmierte mit dem Stichwort FEU Y und dem Hinweis Feuer in Wohnung im 1. Obergeschoss. Ein Umfangreiches Kräfteaufgebot der Feuerwehr, der Polizei und des Rettungsdienstes machte sich auf den Weg zur angegebenen Adresse. Mit Eintreffen der ersten Kräfte musste der Einsatzort korrigiert werden. Die Hausnummer stimmte nicht, aber vor allem der Ort des Brandereignisses passte nicht. Die Erkundung ergab ein Feuer im Keller. Bei dem Objekt handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit drei Eingängen und einem gemeinsamen, durch Türen getrennten Keller. Die Keller der einzelnen Parzellen waren gemauert und mit Holztüren verschlossen.

Der Brandrauch machte eine Flucht durch das Treppenhaus nicht möglich. Bei unserem Eintreffen hatten sich aber schon fast alle Bewohner ins Freie gerettet. Lediglich eine Person hatte das Haus noch nicht verlassen können. Der Bewohner wurde aufgefordert in der Wohnung zu verbleiben, dort war es zu dem Zeitpunkt sicherer, als ihn durch das Treppenhaus nach draußen zu führen. Später wurde er, nach dem das Treppenhaus entraucht war, ins Freie gebracht.

Unterdessen wurde die Brandbekämpfung im Keller eingeleitet. Atemschutztrupps gingen vor, um den Brandort zu finden, Fenster zum Belüften zu öffnen und die Brandbekämpfung einzuleiten. Mit Druckluftschaum wurde der Löschangriff vorgetragen.  Im Verlauf der Löscharbeiten stieg auch Rauch aus dem benachbarten Wohnblock auf. Ebenfalls aus dem Keller kam der Rauch. Unverzüglich wurde ein weiterer Löschangriff durch das zweite Löschfahrzeug vorgetragen. Um weitere Kräfte an die Einsatzstelle zu bringen, wurde Vollalarm für die Feuerwehr Pinneberg ausgelöst und das Stichwort auf FEU2 Y erhöht. Weitere Löschfahrzeuge und Sonderfahrzeuge rückten von den beiden Standorten der Wehr aus.

Die Stadtwerke Pinneberg wurden an die Einsatzstelle gerufen. Zufälligerweise kamen zwei Kameraden unserer Wehr die dort arbeiten, um die Gasversorgung sowie die Stromverorgung für das Gebäude abzustellen. Im Keller hingen zahlreiche angeschmorte Stromleitungen von der Decke. Ebenfalls betroffen war der Bereich des Hausanschlusses. Aufgrund der Verrauchung und der Trennung der Versorgungsmedien können die Bewohner die Nacht nicht mehr in ihren Wohnungen verbringen. Unter der Regie der Bürgermeisterin, die sich ein Bild vor Ort machte, wurden die Bewohner in einem Hotel untergebracht, soweit sie nicht bei Freunden oder Verwandten unterkommen konnten. Mit Fahrzeugen der Wehr wurden 17 Personen zu eine Hotel transportiert.

Die Löscharbeiten in den Kellerräumen gestalteten sich schwierig. Das Feuer war schnell gefunden, jedoch mussten immer wieder Glutnester abgelöscht werden. Für viele Bürger ist der Kellerraum die einzige Option überzähliges oder saisonale Artikel unterzubringen. dementsprechend voll sind diese. Hier zu arbeiten, das Feuer zu löschen und die letzten Glutnester zu finden gestaltet sich immer sehr schwierig. Insgesamt wurden fünf Trupps zur Brandbekämpfung eingesetzt. Weitere Kräfte waren für die Kontrolle der Treppenhäuser eingesetzt.

Das verschmutzte Gerät wurde noch an der Einsatzstelle grob gereinigt, ebenfalls die Atemschutzgeräte und die Schutzbekleidung der Kameraden, die im Keller eingesetzt waren. Im Anschluss wurde die Bekleidung gegen saubere getauscht. Um 01:40 Uhr, ca. 2 Stunden nach dem Alarm wurde die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. Für die Mitglieder der Wehr begann dann noch das Bestücken der Fahrzeuge auf dem Hof der Feuerwache.

Für unsere Gerätewarte bedeutet dies nach den Brandeinsätzen der vergangenen Tage und Wochen viel Arbeit, damit alle Gerätschaften und die Schutzkleidungen schnell wieder einsatzbereit sind.