Einsatznummer:
275/2022
Einsatzzeit:
30. Mai 2022, 08:41 Uhr
Einsatzort:
Harderslebener Straße
Stichwort:
Feuer, 4 Löschzüge
Einsatzdauer:
10 Stunden 24 Minuten
Mannschaftsstärke:
45
Fahrzeuge:
ELW 2, MZF-Bahn, 2. MTW (2004), 4. MTW, TLF 20/40-SL, LF 10/6, LF 20/16-P, 1. HLF 20/16, 2. HLF 20/16, LF 20-L, RW 2, WLF, AB-AS, GW-N, 1. KdoW, DLAK 23-12

Einsatzbericht

Am Montagmorgen wurden Einsatzkräfte beider Standorte aufgrund einer Rauchentwicklung aus einem Gebäude alarmiert. Als erstes Fahrzeug an der Einsatzstelle war ein Rettungswagen der RKiSH und dessen Besatzung bestätigte, dass es in einer Lagerhalle brannte. Es wurde daher Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg gegeben. Kurz darauf traf der Einsatzleiter vom Dienst (EVD) ein und gab die Rückmeldung, dass es sich um eine Lagerhalle mit den Ausmaßen 90 x 40 Meter handelt und diese bereits zu einem Drittel in voller Ausdehnung brennt. Aufgrund dieser Rückmeldung wurde die Freiwillige Feuerwehr Kummerfeld mit Vollalarm zur Löschhilfe und kurz darauf die Freiwillige Feuerwehr Tornesch mit einem zweiten Hubrettungsfahrzeug alarmiert.

Durch die ersten Einsatzkräfte und Fahrzeuge unserer Wehr wurde umgehend ein Löschangriff mit zwei C-Rohren durchgeführt. Darüber hinaus wurde die Drehleiter in Stellung gebracht um eine Riegelstellung zu den anderen Hallenabschnitten aufzubauen. Außerdem wurde ein Hydroschild aufgebaut um einen weitere Riegelstellung zu einem in der Nähe befindlichen Bürogebäude zu schaffen.

Aufgrund der Lage vor Ort und des sich schnell ausbreitenden Feuers – inzwischen hatte das Feuer auch auf einen Container und einen Kleinbus vor der Halle übergegriffen – wurde durch die Leistelle West die Alarmstufe auf FEU3 und später FEU4 erhöht. In diesem Zuge wurden weitere Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Tornesch sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Tangstedt und Borstel-Hohenraden zur Unterstützung alarmiert. Außerdem wurde der Löschzug Gefahrgut/ABC-Zug des Kreises Pinneberg alarmiert.

In der sich im Vollbrand befindlichen Lagerhalle war die Brandlast sehr groß, da in der Halle zahlreiche Reinigungsmaschinen, Gasflaschen und Batterien gelagert wurden. In dem gesamten Hallenkomplex sind mehrere Firmen und Handwerksbetriebe untergebracht. In einer der direkt angrenzenden Halle waren unter anderem diverse Oldtimer mit einem hohen Wert untergebracht.

Durch die nachalarmierten Feuerwehren wurde unter anderem eine Wasserversorgung über zum Teil sehr lange Strecken aufgebaut. Hierfür wurden mindestens 3 Kilometer Schläuche verlegt. In der Spitze wurde die Brandbekämpfung über eine Drehleiter, einen Teleskopmast, einen tragbaren Wasserwerfer sowie diverse Handgeführte Strahlrohe durchgeführt. Hierbei kamen diverse Atemschutztrupps aller eingesetzten Wehren zum Einsatz. Außerdem übernahm die Freiwillige Feuerwehr Borstel-Hohenraden den Brandschutz für das weitere Stadtgebiet sowie die Nachbarorte und wurde in diesem Rahmen zu einem weiteren Feuer in Pinneberg alarmiert.

Im weiteren Verlauf wurde außerdem das DRK alarmiert, welches sich um die Versorgung der über 150 Einsatzkräfte kümmerte. Durch den Löschzug Gefahrgut wurden Messungen der Luft sowie in einem Regenrückhaltebecken vorgenommen. Darüber hinaus wurde eine umfangreiche Dekonstelle zum Reinigen der Atemschutztrupps nach ihrem Einsatz aufgebaut. Um ausreichend Schaummittel, Schläuche und Atemluftflaschen an der Einsatzstelle zu haben, wurden von der Kreisfeuerwehrzentrale ein Wechsellader mit dem AB-Schaum und der Schlauchwagen zur Einsatzstelle geschickt.

Durch den massiven Löschangriff und die Riegelstellungen konnte eine Brandausbreitung auf die anderen Hallen des Komplexes erfolgreich verhindert werden. Hier kam es zum Teil lediglich zu Schäden durch Rauchgase und zum Teil durch Löschwasser bzw. Löschschaum. Nachdem das Feuer in der Lagerhallte unter Kontrolle war, konnte auch mit der Bergung der Oldtimer begonnen werden. Außerdem wurde ein Bagger eine Baufirma hinzugezogen um Teile der ausgebrannten Halle einzureißen.

Die ebenfalls alarmierten Stadtwerke Pinneberg trennten den Hallenkomplex von der Strom- & Gasversorgung. Neben dem stellvertretenden Kreisbrandmeister machte sich auch Pinnebergs Bürgermeisterin Urte Steinberg vor Ort ein Bild von der Lage.

Nach über fünf Stunden konnte endlich die Rückmeldung „Feuer aus“ gegeben werden und das Kräfteaufgebot wurde daraufhin Stück für Stück ausgedünnt. Es folgten nach längere Nachlösch- und Aufräumarbeiten. Als erstes wurden die Nachbarwehren, der Löschzug -Gefahrgut und das DRK nach und nach aus dem Einsatz entlassen. Die betroffene Halle wurde durch unsere Einsatzkräfte noch ausgiebig eingeschäumt und es wurden noch mehrere Glutnester im Dachbereich gelöscht. Anschließend konnten auch die ersten Fahrzeuge der Feuerwehr Pinneberg einrücken und die Einsatzbereitschaft wieder herstellen.

Im Laufe des Nachmittags wurden noch weitere Glutnester in dem Brandobjekt entdeckt, welche ebenfalls durch uns gelöscht wurden. Es wurde daher entschieden bis zum Abend eine Brandwache mit einem Löschfahrzeug an der Einsatzstelle zu belassen. Auch diese letzten Kräfte konnten nach weiteren Löschmaßnahmen letztendlich um 18:30 Uhr die Einsatzstelle verlassen.

Im Einsatz waren weit über 150 Einsatzkräfte der folgenden Einheiten:

Wir möchten uns in diesem Zuge für die hervorragende Zusammenarbeit mit allen Beteiligten bedanken. Darüber hinaus werden wir in den kommenden Tagen weiter über diesen Einsatz auf unserer Internetseite und in den Sozialen Medien berichten.