Die Musikkapelle wurde 1936 aufgelöst. Am 26. Juli 1938 stellte Wehrführer Siegert sein Amt zur Verfügung. Als Nachfolger trat Oberbrandmeister Hans Möller dessen Dienst an. Er war den politischen Machthabern wesentlich genehmer als der Kamerad Siegert.

Hans Möller, 1938- 1946 sechster Wehrführer der FF Pinneberg

Das Jahr 1943 brachte den Kameraden die härtesten Einsätze in Wedel, Hamburg, Elmshorn und sogar in Kiel. Tage- und Nächtelang bekämpften sie die von Bomben geschlagenen Brandwunden in den Städten. Weil viele Kameraden im Kriegsdienst waren, wurden ab Oktober auch Frauen dienstverpflichtet. In Pinneberg selbst hatte die Wehr damals nur wenig zu tun. Bis auf Brandbomben am Damm und gelegentliche Bombenabwürfe auf die Feldmark blieb die Kreisstadt vom Luftkrieg verschont.

Der Fahrzeugbestand wurde beträchtlich erweitert, und zwar durch die Anschaffung eines LF 15 (1.500 l Pumpenleistung in der Minute), zweier LF 8 (800 l/Min.), eines Tankwagens (2.000 l Fassungsvermögen) und einer Tragkraftspritze für die Löschgruppe Waldenau. Mit diesen Fahrzeugen wurden schwere Einsätze gefahren unter anderem in Wedel, Hagenbecks Tierpark in Stellingen, am Baumwall und im Petroleumhafen, wobei die Tragkraftspritzen zu Löscheinsätzen auf Schuten verladen wurden. Ein besonders schwerer Einsatz war in Schulau bei der Öl-Raffinerie, weil dort rund 80 Bomben mit Zeitzündern eingeschlagen hatten. Ferner fuhren die Wagen noch nach Kiel, Elmshorn, in den Großraum Hamburg und Prisdorf, wo ein Munitionszug in Brand geraten war. Ansonsten waren die Fahrzeuge an 4 Stellen im Stadtgebiet stationiert worden.

Da zu dieser Zeit viele Kameraden im Krieg waren, wurden 77 Pinneberger Bürger dienstverpflichtet. Dankenswerterweise sorgte Stadtrat Richard Habedank, der auch Mitglied der Feuerwehr war, während der Einsätze für ausreichende Verpflegung.

Gegen Ende des Krieges wurde die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg für kurze Zeit aufgelöst, weil die Berliner Feuerwehr auf Anforderung der Besatzungsmacht in Pinneberg den Brandschutz übernehmen musste. Die Berliner Feuerwehr hatte sich auf obersten Befehl mit der Mannschaft und allem Gerät vor der anrückenden Sowjetarmee in Sicherheit gebracht und in Pinneberg Unterschlupf gefunden. Sie hatte während dieser Zeit ein Großfeuer bei Hansen und Limburg (heute Kunstmann) zu bekämpfen, welches durch Brandstiftung entstanden war.