2001

Das Jahr 2001 begann mit einem sehr schweren Verkehrsunfall am Abend des 6. Januar auf der A23. Eine 87-jährige war in Pinneberg-Nord auf der falschen Fahrbahn in Richtung Norden gefahren. Schon nach wenigen hundert Metern kam es zu mehreren Beinaheunfällen. Die alte Dame hielt zwar kurz an, setzte ihren falschen Weg jedoch fort. In Höhe des Autobahnrastplatzes „Forst Rantzau“ prallte sie mit ihrem Audi frontal mit einem Fiat zusammen. Drei weitere Fahrzeuge wurden ebenfalls touchiert, konnten aber durch Brems- und Ausweichmanöver schlimmeres verhindern. Die Verursacherin verstarb an der Unfallstelle. Die schwer verletzte Fiat-Fahrerin konnte nach einer halben Stunde von der Pinneberger Wehr aus dem Fahrzeugwrack befreit werden. Sie erlag jedoch zwei Tage später ihren Verletzungen im Krankenhaus. In den anderen Fahrzeugen gab es glücklicherweise nur Leichtverletzte. Die Trümmerteile der Fahrzeuge waren über mehrere 100 Meter auf der Autobahn verteilt.

Dieser Fiat Seicento wurde von der Geisterfahrerin frontal getroffen

–> Einsatzbericht

Im Oktober tauchten in Pinneberg, wie in vielen anderen Städten des Kreises beziehungsweise Deutschlands, verdächtige Briefe auf. Die Milzbrand-Panik steckte doch sehr tief in der Bevölkerung, so dass die Pinneberger Wehr in mehreren Fällen verdächtige Briefe einsammeln musste.

Am 3. Dezember 2001 war es soweit. Nach langer Planung konnte die erste Regionalleitstelle als Pilotprojekt in Schleswig-Holstein in Elmshorn in Dienst gestellt werden. Die Leitstelle West bedient jetzt alle Feuerwehren und den Rettungsdienst in den Kreisen Pinneberg, Steinburg und Dithmarschen. Sie ist eine der modernsten Leitstellen Deutschlands.

2002

Das Jahr 2002 war für die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg sicher eines der arbeitsreichsten. Man könnte es als das Jahr der „Feiern und Großeinsätze“ bezeichnen.

Auf der Jahreshauptversammlung am 17. Januar 2002 wurde Uwe Kuhlmann für für weitere sechs Jahre in seinem Amt als Wehrführer bestätigt. Er tritt in diesem Jahr seine nunmehr dritte Amtsperiode an.

Das herausragendste Ereignis war sicher die 125-Jahr-Feier. In der Zeit vom 21. bis 23. Juni wurde in der gesamten Innenstadt ein rauschendes Fest gefeiert. Vom Marktplatz (Oldtimer) über die Rübekamphalle (Messe) und Drosteiplatz (Brandschutzerziehung, Jugendfeuerwehr) bis in die Fußgängerzone (Fahrzeugausstellung) war die gesamte Innenstadt rot! Mehrere tausend Besucher ließen sich verschiedene Einsatzvorführungen zeigen, bestaunten moderne wie alte Feuerwehrfahrzeuge und vergnügten sich bei verschiedenen Spielen auf der Wiese hinter der Drostei. Selbstverständlich wurde auch wieder im Cap Polonio ein großer Festball gefeiert sowie das Wochenende mit einem großen Feuerwerk im Stadion 1 stimmungsvoll beendet.

125-Jahr-Feier: Die Innenstadt war rot

Eine Ausstellung im Stadtmuseum ab dem 12. Mai läutete die Feierlichkeiten ein. Etliche Exponate auch aus privaten Sammlungen wurden zur Vorbereitung des Jubiläumswochenendes der Öffentlichkeit gezeigt. Die Ausstellung konnte bis zum 31. August im Stadtmuseum besichtigt werden. Der Besucher konnte die letzten 125 Jahre Feuerwehrgeschichte in Pinneberg Revue passieren lassen. Mit zahlreichen Effekten und vier Dioramen, die das Tätigkeitsspektrum der Feuerwehren in der heutigen Zeit wiedergaben, wurde der Übergang zur moderne geschafft. Leider musste die Ausstellung wieder abgebaut werden. Eines der Dioramen ist im Eingangsbereich des Schulungsgebäudes der Kreisfeuerwehrzentrale zu betrachten.

Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde der Feuerwehr Pinneberg ein Renault Kangoo übergeben. Großzügige Sponsoren aus Pinneberg machten dieses Geschenk möglich. Das Fahrzeug wurde komplett ausgestattet übergeben und konnte sogleich in den Einsatzdienst aufgenommen werden. Einen Spitznamen hat dieses Auto auch. In Fachkreisen heißt es Skippy, wie ein gleichnamiges Känguru.

Weitere Bilder gibt´s hier: Impressionen.

Kameraden unserer Partnerstadt Rockville (Maryland USA) besuchten uns anlässlich des Jubiläums. Vom Donnerstag, den 20.Juni bis zum 28. Juni weilten sie in Pinneberg. Dabei übernachteten die Gäste in den Familien der Feuerwehrangehörigen. Während des Jubiläums wurden unsere Gäste in das Programm integriert und beteiligten sich an den Übungen sowie an den Fackelumzügen. Ab Montag stand dann ein anstrengendes Besuchsprogramm auf dem Zettel. Neben Berlin, Lübeck und Hamburg wurde auch die nähere Umgebung besichtigt. Für die Feuerwehrleute war natürlich jedes Mal von Interesse, wie die Feuerwehren in diesen Städten arbeiten. Am 27. Juni fand im Gerätehaus Waldenau der diesjährige Dienst zur freien Verfügung statt. In diesem Jahr halt nur nicht zur freien Verfügung sondern zur Verabschiedung unserer Freunde aus den USA, die am nächsten Tag gen Heimat flogen. Einige wenige Gäste sind dann auch direkt vom Gerätehaus Waldenau über die Feuerwache Pinneberg zum Flughafen gefahren. Hier der Bericht: Besuch aus USA.

Zu den Unwettereinsätzen des Jahres 2002:

Bereits in der Nacht vom 28. auf den 29. Januar waren durch einen Sturm zahllose Bäume umgestürzt: 12 Einsätze. Am 12. Februar setze ein kräftiger Regen zahlreiche Keller unter Wasser: 8 Einsätze. Aber wir waren steigerungsfähig: Am 26. Februar zog das Sturmtief „Anita“ über Schleswig-Holstein hinweg und bescherte uns durch umgestürzte Bäume und Gerüste sowie herabfallende Gebäudeteile 37 Einsätze. Vom 17. bis 19. Juli zog das Tiefdruckgebiet „Claudia“ über den Norden Deutschlands hinweg und setzte ganze Landstriche unter Wasser. Überall im Norden mussten Keller gelenzt werden, Deiche gesichert werden sowie zahllose Straßen und Bahnstrecken gesperrt werden. Im Kreis Pinneberg drohte die Haseldorfer Marsch überzulaufen. Die Pinneberger Feuerwehr unterstützte mit zahlreichen Kräften.
–> Einsatzbericht

Bereits am 1. August überquerte Pinneberg das nächste Starkregengebiet und bescherte uns erneut 36 Lenzeinsätze. Achtzehn weitere Sturmeinsätze waren in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober zu bewältigen.

Aber es gab auch noch andere größere Einsätze:

Am 23. Januar zündete ein Selbstmörder sich und sein Haus an. Das Gebäude brannte komplett nieder. Feuerwehrkameraden fanden bei den Aufräumarbeiten die Leiche des Hausbesitzers.
–> Einsatzbericht.

Am 27. September explodierte in einer Pinneberger Umspannstation ein Stromwandler. Dadurch wurde das Gebäude schwer beschädigt und im gesamten Stadtgebiet fiel über Stunden der Strom aus.

Blick in das Innere der Umspannstation

–> Einsatzbericht.

Am 3. Oktober schlug ein Brandstifter nunmehr das vierte Mal in einem Gebäudekomplex in der Lindenstraße zu. Diesmal wurden mehrere Fahrzeuge in einer Tiefgarage Opfer der Flammen. Durch die enorme Hitze- und Rauchentwicklung war der Brandherd kaum zu erreichen. Es entwickelte sich einer der bisher größten Atemschutzeinsätze der FF Pinneberg, bei dem weitere Wehren zur Unterstützung angefordert werden mussten.

Blick in die Tiefgarage, schwarzer Rauch behindert die Sicht. Drei C-Rohre bilden den ersten Löschangriff

–> Einsatzbericht.

Am 7. November das nächste Großfeuer: In einem Gewerbegebiet brannte eine Halle. Da in diesem Gebiet die Wasserversorgung sehr schlecht ist, mussten einige Nachbarwehren zum Aufbau einer umfangreichen Wasserversorgung alarmiert werden.

Erste Löschmaßnahmen mit dem Wasserwerfer und einem B-Strahlrohr

–> Einsatzbericht.

Am 12. November kam es in einem Staubfilter eines Industriebetriebes zu einem Schwelbrand. In stundenlanger Arbeit unter Atemschutz wurde der Filter demontiert und der schwelende Kunststoffstaub abgelöscht. Ein Großteil der eingesetzten Geräte und Schutzbekleidungen mussten danach aufwändig gereinigt werden.
–> Einsatzbericht.

Und wie das Jahr begann, so endete es: Am 21. November entzündete ein Selbstmörder Benzin in seiner Wohnung in einem Mehrfamilienhaus. Durch die anschließende Explosion geriet die komplette Wohnung in Brand. Nur mit Mühe konnte ein Übergreifen auf andere Wohnungen verhindert werden. Der Mann überlebte schwerverletzt.
–> Einsatzbericht.

Aber es gab auch noch mehr Erfreuliches: Ende November wurde der neue Einsatzleitwagen (ELW 2) der Firma Ziegler in Dienst gestellt. Es ersetzt einen ELW der Firma Metz aus dem Jahr 1981. Bereits im Sommer wurde der Abrollbehälter „Transport“ zu einem Abrollbehälter „Atemschutz/Strahlenschutz“ umgebaut.

2004

Das Jahr 2004 war wieder durch eine große Feier geprägt: Unsere Jugendfeuerwehr feierte ihr 40-jähriges Jubiläum! Es wurde vom 28. bis 31. Mai ein großes Zeltlager mit weit über 800 aktiven Teilnehmern auf dem Gelände am Rodelberg am Hogenkamp organisiert. Spiel, Spaß und viele Wettkämpfe standen im Mittelpunkt dieses Wochenendes. Ein große Herausforderung für alle Helfer war die Versorgung aller Teilnehmer, da auf dem Gelände so gut wie keine Räumlichkeiten verfügbar waren. Der ausführliche Bericht mit vielen Bildern findet sich hier.

Neben dieser Großveranstaltung galt es natürlich auch wieder viele Einsätze abzuarbeiten. Insbesondere die zahlreichen automatischen Brandmeldeanlagen Pinneberger Betriebe bescherten uns viele zumeist überflüssige Alarme. So wurden wir von den 306 Gesamtalarmen des Jahres 2004 allein 98 mal mit dem Stichwort „BMA“ (BrandMeldeAnlage) alarmiert. Dazu kamen dann noch 40 Unwettereinsätze, davon allein 15 am 9. Juni, als eine Unwetterfront über Pinneberg hinweg zog.
–> Einsatzbericht.

Elf Jahre nach dem letzten Großfeuer auf dem Gelände des ehemaligen EDEKA-Zentrallagers in Pinneberg-Waldenau (–>Einsatzbericht) wurden wir am 15. April 2004 um 13:14 erneut zu einem Großfeuer auf dem Gelände alarmiert. Diesmal brannte eine 3.000m² große Kühlhalle, die vom EDEKA-Fleischwerk genutzt wurde, komplett ab. Es entwickelte sich mit 75 Fahrzeugen und 294 Einsatzkräften einer der größten Feuerwehreinsätze in der Pinneberger Geschichte. Da die Halle jedoch in kürzester Zeit komplett abbrannte, konnte dieser Großeinsatz bereits am selben Tag um 21:15 Uhr beendet werden.

Dem zuerst eintreffenden LF16 aus Waldenau bot sich dieses Bild

Dem zuerst eintreffenden LF16 aus Waldenau bot sich dieses Bild.

–> Einsatzbericht.

Aber es gab in diesem Jahr noch weit erfreulicheres: Nach langer und sehr erfolgreicher Vorarbeit durch unseren „Ausschuss für Fahrzeugbeschaffungen“ konnten im Jahr 2004 gleich drei neue Fahrzeuge in Dienst gestellt werden:

Am 4. August traf unser neuer Rüstwagen 2 ein. Dieser löst den alten Rüstwagen aus dem Jahr 1982 ab. Bei diesem neuen Fahrzeug wurden wieder viele Ideen der Pinneberger Feuerwehr durch den Lieferanten Ziegler eingearbeitet, so dass man sagen muss: Dieses Fahrzeug wurde in „Anlehnung“ an die zurzeit gültige Norm gebaut. Trotzdem konnte der Zuschuss durch das Innenministerium vereinnahmt werden.

Rüstwagen 2

–> Bericht.

Bereits kurze Zeit später am 28. August wurde der neue „Gerätewagen-Nachschub“ (GW-N) in Dienst gestellt. Dieses Fahrzeug wurde nötig, da insbesondere bei größeren Schadenslagen der Nachschub mit Hilfe von Mannschaftstransportfahrzeugen oder dem AB-Mulde nicht vernünftig abgewickelt werden konnte. Der GW-N ist mit einer Ladebordwand ausgestattet, so dass die Nachschub-Rollwagen schnell und einfach verlastet werden können.
–> Bericht.

Anfang Dezember dann das dritte neue Fahrzeug: Ein Mannschaftstransportfahrzeug. Nachdem der TÜV im April den alten MTW stillgelegt hatte und die politischen Gremien kurzfristig die nötigen Gelder zur Verfügung gestellt hatten, konnte der neue Mercedes-Sprinter noch im Jahr 2004 seinen Dienst bei der Pinneberger Feuerwehr aufnehmen.

2005

Ein ruhiges Jahr liegt hinter uns. Das Einsatzgeschehen beschränkte sich vorwiegend auf den „täglichen Kleinkram“ wie Türöffnungen, Fahrstuhlklemmer und Alarmen aus Brandmeldeanlagen.

Unter einem besonderen Stern stand der diesjährige Frühschoppen des Förderungsringes der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg: Es konnte das 50-jährige Bestehen gefeiert werden! Gegründet wurde er am 01. Oktober 1954 von Bürgermeister Henry Glismann und einigen verantwortungsvollen Bürgern unserer Stadt. Waren es anfangs hauptsächlich Unternehmer und Geschäftsleute, die diesen Ring bildeten, so sind es heute zunehmend Privatpersonen, die Mitglieder dieses Fördervereins sind und werden. Am 22.Mai.2005 wurde das Jubiläum im Rahmen eines Frühschoppens mit ordentlicher Mitgliederversammlung gefeiert. Auf letzterer wurde dann einstimmig beschlossen, zukünftig aus der Kasse des Förderungsringes auch die Jugendfeuerwehr der Stadt Pinneberg zu fördern.

Im September wurde dann endlich der lang ersehnte Abrollbehälter Rüst geliefert. Dieser wurde nötig, da der im vergangenen Jahr beschaffte Rüstwagen kleiner beschafft wurde als durch die gültige Norm eigentlich notwendig gewesen werden. Das so nicht unterzubringende Material konnte nun auf dem neuen AB-Rüst verlastet werden.

Ein Highlight des Jahres war die Realisierung des lange geplanten Anbaus an der Hauptfeuerwache in Pinneberg. Baubeginn war im Juli und die Übergabe des fertigen Baus erfolgte pünktlich zu unserer Weihnachtsfeier am 9. Dezember. Im Erdgeschoss bietet eine weitere Halle Platz für Abrollbehälter sowie Einsatzfahrzeuge wie MTW, GW-N und PKW. Im Obergeschoss ist Raum entstanden für ein neues Vorstandszimmer, ein Geschäftszimmer sowie vier kleine Lagerräume. Die im Altbau freigewordenen Räume stehen jetzt der Jugendfeuerwehr zur Verfügung genutzt, die nun endlich ausreichend Platz für Ihre Arbeit hat.

–> Bilder vom Bau

Für die geplante neue Remise des Gerätehauses Waldenau wurden in diesem Jahr auch endlich die notwendigen Gelder bewilligt, so dass auch hier die Ausschreibung Ende des Jahres erfolgen konnte.