1982

Gemäß dem von Wehrführer Studemund 1978 aufgestellten Fahrzeugersatzbeschaffungsplan wurde 1982 die 24 Jahre alte mechanische Drehleiter gegen eine moderne hydraulische DLK 23/12 von Metz auf Mercedes-Benz-Fahrgestell ausgetauscht. 500.000 DM ließ sich die Stadt das damals modernste Hubrettungsgerät des Kreises kosten. Noch während der Ausbildung der Maschinisten auf dem neuen Fahrzeug hatte die DL bei einem Großfeuer in Rellingen in der Gaststätte „Zur Post“ ihre erste große Bewährungsprobe. Es war der einzige Einsatz, an dem die Feuerwehr Pinneberg mit zwei Drehleitern zum Einsatz fuhr. Mit der alten, die dann an die Betriebsfeuerwehr der Dornkaatwerke nach Bremen verkauft wurde und der neuen Drehleiter.

Ebenfalls neu beschafft wurde in diesem Jahr ein Rüstwagen RW 2, der einen alten Gerätewagen mit Anhänger ablöste. Das neue Fahrzeug wurde von der Firma Bachert auf einem Mercedes-Benz-Fahrgestell 1019 AF aufgebaut.

1983

Die nächste ganz große Bewährungsprobe erfuhr die DL Ostermontag, den 4. April 1983 bei dem größten Feuer, das die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg in ihrer 125-jährigen Geschichte zu bekämpfen hatte. Bei Abbrucharbeiten im Zentrallager der Edeka-Handelsgesellschaft in Pinneberg-Waldenau war bei Schweißarbeiten ein Feuer ausgebrochen. Nach kurzer Zeit waren über 145 Feuerwehrmänner aus Pinneberg, Wedel, Elmshorn, Halstenbek, Appen und Rellingen im Einsatz. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, dass mehr als ein Drittel der über 25.000 m² großen Lagerhalle vollständig vernichtet wurde. In dem Hochregallager fand das Feuer immer neue Nahrung. Unmengen von eingelagerten Spirituosen gingen in Flammen auf. Unaufhörlich explodierten Paletten mit Sprayflaschen. Zusätzlich erschwert wurde die Brandbekämpfung durch die schlechte Wasserversorgung. Über mehrere 100 m musste das Wasser unter anderem aus dem aufgestauten Bach „Düpenau“ gefördert werden. Ein Innenangriff war nicht möglich, da durch die enorme Hitze die Stahlkonstruktion der Halle in sich zusammengestürzt war. Mit Elektro-Schlaghämmern wurden Löcher in die Umfassungswände gestemmt, um durch diese die Brandbekämpfung vorzunehmen. Bis zum darauf folgenden Sonnabend waren ständig Kräfte an der Einsatzstelle, um noch vorhandene und immer wieder aufflackernde Brandnester abzulöschen. Allein der Wert der vernichteten Waren betrug über 3 Mio. DM. Dazu kamen Schäden in Höhe von 2 Mio. DM an den Gebäuden.
–> Einsatzbericht

Als die letzten Einsatzkräfte noch an der Einsatzstelle waren, hatte die Freiwillige Feuerwehr das nächste Großfeuer zu bekämpfen. In der Nacht zum Sonnabend, dem 9. April, kurz vor 3.00 Uhr, entdeckte eine Polizeistreife ein Feuer in einem Schuppen auf dem Gelände der Baumschule Strobel & Co. am Wedeler Weg. In Windeseile breiteten sich die Flammen aus und griffen auf die benachbarte Halle über. Hier wurden zahlreiche Maschinen, Traktoren sowie größere Mengen Rosenpflanzen und Verpackungsmaterial ein Raub der Flammen. Feuerwehrkräfte aus Pinneberg, Appen und Rellingen kämpften bei starkem Wind bis zum nächsten Morgen gegen das Feuer. Die Kripo ermittelte „eindeutig Brandstiftung“ und der Schaden betrug mehrere Millionen DM.

Brandstiftung verursachte dieses feuer bei Strobel & Co. Der Schaden ging in die Millionen.

–> Einsatzbericht

1984

Während der Hauptversammlung der Wehr am 27. Januar 1984 wurde Wehrführer Karl Heinz Studemund für weitere 6 Jahre an die Spitze der Wehr gewählt.

Ebenfalls 1984 wurde ein neues Tanklöschfahrzeug für die Pinneberger Wehr in Dienst gestellt. Bei der obligatorischen Fahrradtour am Himmelfahrtstag wurden die Kameraden und ihre Familien ausnahmsweise von einem Löschfahrzeug begleitet. Geschmückt mit einem großen Schild an der Motorhaube mit der Aufschrift: „Mein Abschied von Pinneberg“ begleitete das alte Tanklöschfahrzeug die Radler auf ihrer Tour. Das Fahrzeug, Baujahr 1960, wird in Pinneberg außer Dienst gestellt und durch ein neues modernes Fahrzeug ersetzt. Das neue TLF 24/50 ist zu diesem Zeitpunkt das größte Tanklöschfahrzeug im Kreis. 5.000 Liter Wasser, 500 Liter Schaummittel und ein Wasserwerfer auf dem Dach, das sind die herausragenden Eigenschaften des allradgetriebenen Fahrzeuges. Das alte TLF 16/24 wird an die Nachbargemeinde Tangstedt verkauft und wird dort weiter seinen Dienst versehen.

Am Montag, den 12.11.1984 ereignete sich auf der Landstraße zwischen Pinneberg und Wedel in Appen-Etz, auf Höhe der Kiesgrube Heidorn, einer bis dahin schwersten Verkehrsunfälle, die von der Pinneberger Wehr abgearbeitet werden musste. Es war kurz vor 9.00 Uhr, als ein Kieslaster mit Anhänger in Richtung Pinneberg unterwegs war. Ihm entgegen kamen drei Pkw. Der führende Pkw mit einer 46-jährigen Wedelerin am Lenkrad geriet plötzlich auf die Gegenfahrbahn und stieß mit dem Lkw so gewaltig zusammen, dass der Audi aufgerissen, in den Straßengraben geschleudert und die Fahrerin eingeklemmt wurde. Der Lkw geriet durch den Aufprall ins Schleudern und katapultierte den zweiten Wagen in der Kolonne ebenfalls in den Graben. Die Zugmaschine überschlug sich seitlich und schoss auf dem Dach in den Graben. Dabei begrub er den dritten Wagen unter der Ladefläche. Der Anhänger blieb auf der Seite liegen. Die 1 m hohe Stahlklappe des Lkw zermalmte den Vorderwagen des Datsun. Der Fahrgastraum und das kurze Heck des Pkw kamen in der Ladefläche zu liegen. Da durch das querliegende Gespann die Straße komplett blockiert war, konnten die beiden vorderen Pkw nur von der Feuerwehr Wedel versorgt werden. Nach über einer Stunde Schwerstarbeit konnte der Pkw-Fahrer aus seinem Fahrzeugwrack unter dem Lkw nahezu unverletzt gerettet werden. Der 26-Jährige konnte ein zweites Mal Geburtstag feiern. Über seine Rettung wurde bundesweit in den Medien berichtet.

Einer der schwersten Verkehrsunfälle, zu dem die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg in ihrer Geschichte gerufen wurde. Der Fahrer des abgebildeten Pkw wurde nach über einer Stunde Schwerstarbeit aus seinem Fahrzeugwrack gerettet.

1985

In diesem Jahr neu beschafft wurde ein LF 8 der Firma Bachert auf Mercedes-Benz-Fahrgestell 813. Dieses Fahrzeug ersetzt ein altes LF 8 ebenfalls auf Mercedes-Benz-Fahrgestell.