2006

Der Monat Februar bescherte uns nach längerer Pause einmal wieder einen dramatischen Wohnungsbrand. Im von-Ahlefeldstieg konnte eine Frau nur knapp aus ihrer brennenden Wohnung gerettet werden. Die schwer verletzte Frau wurde ins Krankenhaus nach Hamburg gebracht und überlebte glücklicherweise.
–> Einsatzbericht.
Nur zwei Tage später wurde das Vereinsheim eines Tennisclubs ein Opfer der Flammen. Besonders tragisch war dies, da das Gebäude auch für die Jugendarbeit in Pinneberg Nord benutzt wurde.
–> Einsatzbericht.
Im April konnte endlich mit den Arbeiten für die neue Remise des Gerätehauses in Waldenau begonnen werden. Die drei Einsatzfahrzeuge konnten in einer alten Halle in der Nienhöfener Straße untergebracht werden.

Nach dem Abriss der alten Remise wurde zügig mit dem Bau der neuen Fahrzeughalle begonnen. Im Rahmen des Erntedankfestes konnte dann nach knapp sechs Monaten Bauzeit die offizielle Einweihung gefeiert werden.

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Am 20.04.2006 um 18:27 wurde ein Alptraum wahr: Feuer im Pinneberger Krankenhaus! In einem Zimmer eines sich im Umbau befindliches Gebäudetraktes war ein Feuer ausgebrochen, welches sich auf das darüber liegende Dach ausbreitete. Glücklicherweise konnte das Feuer eingedämmt werden bevor es sich weiter ausbreitete. Eine vorbereitete Evakuierung des Krankenhauses war daher nicht notwendig.
Durch die enorme Hitze sind die Fensterscheiben zersprungen

Durch die enorme Hitze sind die Fensterscheiben zersprungen

–> Einsatzbericht

Gesamt (vorne)

Ein echtes Highlight des Jahres war die Indienststellung unserer neuen Schutzbekleidung sowie der neuen Schutzhelme. Nachdem sich eine Arbeitsgruppe über mehrere Jahre hinweg mit der Thematik intensiv auseinander gesetzt hatte, konnte nun endlich unsere 15 Jahre alte Bekleidung durch eine Innovation ersetzt werden. Als erste kommunale Feuerwehr in Deutschland konnten wir eine Schutzbekleidung aus der Kunstfaser PBI-Gold in Dienst stellen.

2007

Das Jahr begann mal wieder mit einem Paukenschlag: Bereits ab dem 16. Januar warnte der Deutsche Wetterdienst vor dem Orkantief „Kyrill“. Zwei Tage später war es dann soweit: Kyrill tobte über ganz Deutschland! Es sollte der wohl schwerste Orkan seit mindestens 20 Jahren werden. Ganze Wälder wurden zerstört, die Deutsche Bahn stellte in mehreren Bundesländern den Betrieb komplett ein, mehrere Menschen kamen zu Tode.

Die Stadt Pinneberg war am 18. Januar ab 15:26 Uhr betroffen. Zum Glück tobte der Orkan hier nicht ganz so heftig – die Feuerwehr hatte „nur“ 16 Einsatzstellen bis zum 19. Januar abzuarbeiten.
–> Einsatzbericht

Das nächste Unwetter aus der mittlerweile schon üblichen Reihe „Wasser“ erwartete uns am 20. Juni. Von 16:34 Uhr bis gegen 23:00 Uhr mussten 99 Einsätze abgearbeitet werden. Diesmal besonders betroffen war die Innenstadt, wo das Wasser in zahlreiche Geschäfte eindrang.
–> Einsatzbericht

Zwei Großfeuer in Pinneberg sowie vier nachbarschaftliche Löschhilfen bei Großfeuern bescherte uns dieses Jahr.

Im von Ahlefeldstieg brannte am frühen Morgen des 5. August der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses. Personen wurden zum Glück nicht verletzt.

ahlefeld2

–> Einsatzbericht

Am Sonntag, dem 4. November, lösten um 2:24 Uhr die Meldeempfänger aus. „Gebäudebrand in voller Ausdehnung – vermutlich noch Personen im Gebäude“ lautete die Meldung. Vier Personen konnten durch Atemschutztrupps schnell gerettet werden, die Katze der Familie kam in den Flammen leider um.
–> Einsatzbericht

Zur Unterstützung bei Großfeuern wurden wir in diesem Jahr dreimal nach Wedel sowie einmal nach Appen alarmiert. Am 30. Januar brannte in Wedel eine Notunterkunft, am 27. Oktober brannte eine Wohnung im 3. OG eines überwiegend von Studenten bewohnten Hochhauses und am 30. Oktober brannte eine einsam im Wald gelegene Villa in voller Ausdehnung (–> Einsatzbericht). Die Freiwillige Feuerwehr Appen rief uns am 17. November zur Unterstützung bei einem Dachstuhlbrand (–> Einsatzbericht).

Damit wurden im Jahr 2007 428 Einsätze abgearbeitet. Das ist nach dem Jahr 1995 der bisher zweithöchste Wert in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg!

In diesem Jahr konnten wir endlich die immer wieder verschobenen Fahrzeugersatzbeschaffungen tätigen. Im April wurde das neue TLF 20/40-SL als Ersatz für das TLF 24/50 aus dem Jahre 1984 in Dienst gestellt.

Tanklöschfahrzeug 20/40 Sonderlöschmittel

Gemäß des Ersatzbeschaffungsplanes aus dem Jahr 2002 hätte dieses Fahrzeug bereits 2004 geliefert werden sollen. Mit dem TLF 20/40-SL hat auch eine neue Technik bei der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg Einzug gehalten: CAFS (Compressed Air Foam System = Druckluftschaum). Hierbei wird dem Wasser in einer geringen Dosis Schaummittel zugemischt ( ~ 0,3%) sowie Druckluft. Dadurch erhöht sich die Wurfweite enorm, die Schläuche sind leichter und die Hitzestrahlung lässt wesentlich schneller nach. Durch Einsatz von CAFS bleibt ein Schaumfilm über den Brandnestern liegen und wir verursachen noch weniger Wasserschaden.

Im Oktober konnte dann das Waldenauer LF 8 aus dem Jahre 1985 gegen ein modernes LF 10/6 ausgetauscht werden. Auch dieses Fahrzeug wurde mit zwei Jahren Verspätung in Dienst gestellt. Das LF 10/6 ist ebenfalls mit einer CAFS-Anlage ausgestattet.

Löschgruppenfahrzeug 10/6

 

2008

Ein großes Thema in Feuerwehrkreisen ist seit einiger Zeit der Mitgliederbestand. Vielerorts stehen den Wehren nicht mehr genug aktive freiwillige Feuerwehrleute zur Verfügung. Viele Aktionen zur Mitgliedergewinnung wurden landesweit gestartet. Insbesondere Frauen standen im Mittepunkt der Werbeaktionen. Beispielhaft sei hier die Aktion „Frauen an den (Brand-)Herd“ des DFV genannt. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg ist die Tendenz glücklicherweise genau andersherum. Zum Ende des Jahres 2008 ist die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg auf insgesamt 149 Mitglieder angewachsen! Das sind neun mehr als im Vorjahr! Davon stehen allein 101 aktive Kameraden sowie weitere sechs Reservisten zur Verfügung. Die Jugendfeuerwehr hat, wie schon in den ganzen letzten Jahren, einen stabilen Bestand von 21 Kameradinnen und Kameraden.

Durch die Nähe zur Großstadt Hamburg ist vielen Einwohnern nicht bekannt, dass der abwehrende Brandschutz in der Stadt Pinneberg ausschließlich durch freiwillige Einsatzkräfte gewährleistet wird. Um mit diesem Missverständnis ein wenig aufzuräumen, wurde im September ein ganze Woche lang mit Stelltafeln, Ausstellungen und Brandschutztipps in der Rathauspassage eine Aktion unter dem Motto „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit“ durchgeführt.

Auf den Stellwänden wurde die Struktur der Freiwilligen Feuerwehr, deren Aufgaben, natürlich einige Impressionen aus dem Einsatzgeschehen sowie auch einzelne Kameraden mit ihren hauptberuflichen und ehrenamtlichen (feuerwehrtechnischen) Tätigkeiten dargestellt. Weitere Themen waren die Laufbahn eines Feuerwehrmannes, Eindrücke aus dem Ausbildungsbetrieb sowie die Darstellung der Arbeit der Jugendfeuerwehr.

Zum Abschluss dieser sehr erfolgreichen Woche gab es dann auch wieder einen Tag der offenen Tür an der Hauptfeuerwache. Für den stellvertretenden Wehrführer, Kai Halle, gab es noch eine besondere Überraschung: Der Kreiswehrführer Bernd Affeldt übereichte ihm das Deutsche Feuerwehr Ehrenkreuz in Silber.

 

Etwas ausführlicher ist diese Woche hier beschrieben.

Eine ganz besondere Ausbildungsveranstaltung für unsere Atemschutzgeräteträger konnte im Oktober organisiert werden. Durch gute persönliche Kontakte erhielten wir die Möglichkeit, bei der Deutschen Marine in Neustadt an der Ostsee an einer Einsatzübung „Schiffsbrandbekämpfung“ auf der ehemaligen Fregatte „Köln“ zusammen mit einem Ausbildungslehrgang der Marine teilzunehmen. Die Enge und auch die entzündeten Gasfeuer in dem Schiff sowie natürlich insbesondere auch die zu beachtenden Besonderheiten der Schiffsbrandbekämpfung stellten die Kameraden vor ganz ungewohnte Herausforderungen. Einen ausführlichen Bericht gibt es hier.

2009

Es sehr ruhiges Jahr liegt hinter uns. Die gut 300 in aller Regel sehr unspektakulären Einsatzen liegen im langjährigen Mittel. Die weiterhin gute Situation bei der Anzahl unserer Mitglieder führt dazu, dass der Vorstand sich nicht mehr in der Lage sieht, Ausnahmen von unserem schon lange bestehenden Aufnahmestopp für externe zu machen. Es werden bereits seit vielen Jahren nur noch Mitglieder der eigenen Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr aufgenommen sowie auch Kameraden anderer Wehren, die umzugsbedingt nach Pinneberg gekommen sind. Aufnahmegesuche bislang feuerwehrfremder Personen müssen leider abgelehnt werden. Dies führt in diesem Jahr erstmals zu Unruhe in der Wehr.

Die Serie der Ersatzbeschaffungen unserer Einsatzfahrzeuge setzt sich fort: Im Januar kommt das neue HLF 20/16 für den Standort Waldenau. Wiederum ein Fahrgestell von Mercedes-Benz mit einem Ziegler Aufbau. Trotz Finanzkrise ist es der Stadt Pinneberg gelungen, die notwendigen Gelder für die Ersatzbeschaffungen für das LF 16 und das TroTLF 16 in den Haushalt einzustellen. Somit konnte der Ausschuss „Fahrzeugbeschaffung“ in diesem Jahr die Beschaffung gleich zweier neue Fahrzeuge betreuen. Eine nicht unerhebliche Belastung des auch in diesem Jahr viel gelobten Ehrenamtes!

2. Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/16

Zu einem für uns eher gewöhnlichen, für viele Bewohner der Stadt Pinneberg aber dramatischen Einsatz wurden wir am 31. Juli um 15:36 Uhr alarmiert. Durch den Versuch, Unkraut mit einem Gasbrenner zu entfernen, war der hölzerne Anbau an dem „Altpinneberger Bürgerhaus“ an der Ecke Verbindungsstraße / Fahltskamp in Brand geraten. In dem Gebäude waren das Samlandmuseum, die Kreisgemeinschaft Fischhausen sowie die AWO untergebracht. Durch den Rauch, der durch das Gebäude zog, wurden viele Ausstellungsstücke stark beschädigt. Hier der Einsatzbericht.

2010

Das Jahr 2010 war zwar durch ein eher unterdurchnittliches Einsatzaufkommen geprägt („lediglich“ 289 statt der sonst „üblichen“ 300 Einsätze), hatte dafür aber viele andere Highlights parat. Erstmals in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg konnten gleich drei neue Fahrzeuge in einem Jahr in Dienst gestellt werden! Darunter zwei Großfahrzeuge gleich zu Beginn des Jahres. Durch diverse Verschiebungen in den städtischen Haushalten der vergangenen Jahre konnten die Ersatzbeschaffungen für das LF 16 der Wache Pinneberg sowie für das TroTLF 16 gemeinsam ausgeschrieben werden. Wie schon bei den Fahrzeugbeschaffungen der vergangenen Jahren erhielt auch hier wieder die Firma Ziegler aus Giengen den Zuschlag.

Am 3. März war es soweit: Beide neuen Fahrzeuge, ein HLF 20/16 als Ersatz für das LF 16 sowie ein LF 20/16-P als Ersatz für das TroTLF 16. Siehe Bericht. Pünktlich zur Weihnachtsfeier Ende des Jahres wurde dann auch noch ein MTW ausgeliefert. An sich war dieser als Ersatz für den MTW aus Waldenau (der einstmals aus Spenden für die Jugendfeuerwehr beschafft wurde) gedacht, jedoch konnte die Verwaltung überzeugt werden, diesen alten MTW noch solange zu nutzen wie irgend möglich. Somit verfügt die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg nunmehr über 15 Einsatzfahrzeuge.

Die beiden neuen Fahrzeuge

Weiterhin konnte im Laufe diesen Jahres die neue Atemschutztechnik in Dienst gestellt werden. Die Beschaffung wurde notwendig, da die Ersatzteilversorgung für die alten Geräte nicht mehr gesichert war. Der nicht unerhebliche finanzielle Aufwand wurde über drei Jahre gestreckt, so dass in 2011 die letzten Teile geliefert werden. Durch einige teilweise spektakuläre Unfälle in Deutschland bei Einsätzen unter Atemschutz gewann die Atemschutzüberwachung in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Die Freiwillige Feuerwehr Pinneberg hat diese aktuelle Beschaffung genutzt, um auch hier auf den zurzeit aktuellen technischen Stand zu kommen. Die neuen Geräte sind alle mit Telemetrie ausgestattet, so dass die relevanten Werte zu einem PC übertragen werden. Über diesen Tablett-PC erfolgt die eigentliche Überwachung der Atemschutzträger. Wenn der letzte Teil der Beschaffung im Jahr 2011 abgeschlossen sein wird, so werden die beiden HLF jeweils mit einem dieser Tablett-PCs ausgestattet sein. Näheres zu dem Thema hier.

Unser Oldtimer wurde in diesem Jahr 50 Jahre alt. Dazu gab es wieder ein großes Oldtimertreffen auf dem Marktplatz. Bei strahlend schönem Sommerwetter konnte wieder ein wunderbares Fest gefeiert werden.

Blick auf den Marktplatz

Zahlreiche weitere Bilder von dieser Veranstaltung gibt es hier.

Das Einsatzgeschehen in diesem Jahr fokussierte sich auf den Drosteiweg. Zweimal brannte es im Hochhaus in den sich auf dem Dach befindlichen Abstellräumen und einmal im Keller. Gerade bei den Bränden auf dem Dach bewährte sich unser CAFS-System wieder einmal. Es entstand keinerlei Wasserschaden in den Wohnungen.

Die ersten Einsatzkräfte treffen ein und bauen den Löschangriff auf

Die ersten Einsatzkräfte treffen ein und bauen den Löschangriff auf.

Einsatzbericht 8. April sowie 24. Mai.

An einen Fehler der Leitstelle dachten die Kameraden, als am 4. August die Meldeempfänger mit der Meldung “FEU 2 – Brennt Sperrmüll / Halle im Vollbrand – Hungriger Wolf 100 – Hohenlockstedt“ auslösten. Mitnichten! Es brannte in einer großen Recyclinghalle in Hohenlockstedt und die örtliche Einsatzleitung hatte die TLF-Bereitschaft aus dem Kreis Pinneberg angefordert. Somit machten sich die Wehren Elmshorn, Quickborn und Pinneberg auf den Weg. Hier der Einsatzbericht.

Das größte Feuer der vergangenen Jahre in Pinneberg ereilte uns in der Nacht vom 16. auf den 17. August. Im Produktionsbereich der alteingesessenen Firma Binné (Dachbaustoffe) war ein Feuer ausgebrochen, welches sich schnell auf die gesamte Halle ausbreitete. Neben der gesamten Feuerwehr Pinneberg wurden auch Kräfte aus Appen, Elmshorn und Halstenbek zur Brandbekämpfung alarmiert. Später musste auch das THW Pinneberg ausrücken um die Bitumenreste aus der Pinnau zu beseitigen. Dieser Teil des Einsatzes zog sich noch einige Tage hin.

Das Brandobjekt von der Ostseite zu einer frühen Einsatzphase

Das Brandobjekt von der Ostseite zu einer frühen Einsatzphase.

Hier der Einsatzbericht.